Das Ende einer Cash-Machine

Das Internet-Start-up CyberProfit kündigt die Entlassung aller Angestellten und die Auflösung des Unternehmens an.

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Von
  • David Adamczewski

Der 26. Newsletter des Münchner Unternehmens CyberProfit war gleichzeitig seine letzte Meldung an die Nutzer: Die Führung des Internet-Start-ups will das Unternehmen auflösen. Dies gab der CyberProfit-Vorstand seinen Kunden per Newsletter bekannt und verabschiedete sich zugleich. Nach eigenen Angaben wird die Plattform in der nächsten Zeit abgestellt. Zudem sollen die Benutzerdaten gelöscht und alle Mitarbeiter entlassen werden. Ausstehende Geldbeträge sollen nicht ausgezahlt werden.

Das Unternehmen bot seinen Kunden die so genannte Cash-Mashine, ein Werbefenster im Surf-Client. Registrierte Nutzer konnten 90 Pfennig pro Stunde fürs Anschauen dieser Werbung verdienen. Das ursprünglich über 20 Personen umfassende Unternehmen musste bereits am 31. Mai die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Münchner Amtsgericht beantragen.

Am 16. Juli kam nun das endgültige Aus: Nach Angaben von CyberProfit liefen die Verhandlungen mit Konkurrenten wie FairAd über eine mögliche Finanzierung ins Leere. "Obwohl die Kosten von 700.000 Mark nicht astronomisch waren, haben wir keinen Käufer gefunden. Zum anderen versuchten wir parallel die Cash-Machine-Plattform zu verkaufen. Somit wäre zwar die CyberProfit AG liquidiert worden, aber die Cash-Machine wäre (unter einem anderen Dach) weitergelaufen", kommentiert der Vorstand das Aus.

Ungewöhnlich ist der Verweis des bankrotten Unternehmens auf den bisher ärgsten Konkurrenten FairAd: "Das klingt zunächst einmal seltsam, da wir seit fast zwei Jahren mit FairAd in wirklich harter Konkurrenz gestanden sind. Doch jetzt, nachdem es CyberProfit nicht mehr gibt, möchten wir Ihnen FairAd ans Herz legen", heißt es in der Begründung. Im Vorfeld mussten bereits ein vergleichbarer Anbieter die Segel streichen: AllAdvantage hatte Anfang Februar 2001 sein Onlinebanner-Geschäft eingestellt. (daa)