Das Telegramm ist tot: Post beendet Angebot

Das Telegramm war lange Zeit eines der schnellsten Kommunikationsmittel, nun ist es tot. Nach weit ĂĽber 100 Jahren stellt die Deutsche Post diesen Dienst ein.

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Das Telegramm, ein internationales schnelles Mitteilungsmedium

Goodbye, Telegrammdienst: Die Deutsche Post verabschiedet sich von dem traditionsreichen Medium ebenso wie bereits viele andere Postgesellschaften international.

(Bild: John Graham-Cumming)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Ende einer Ă„ra: Die Deutsche Post stellt ihren Telegramm-Service zum Jahresende ein. Das Angebot sei zuletzt kaum noch genutzt worden, begrĂĽndete ein Unternehmenssprecher am Donnerstag den Schritt. Die heutige deutsche Aktiengesellschaft folge damit dem Beispiel vieler anderer Postunternehmen weltweit.

Zuvor hatten das Verbraucherportal "Paketda" und die "Welt" darüber berichtet. Im 19. Jahrhundert erfunden, war das Telegramm bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine der schnellsten Möglichkeiten, wichtige Informationen zu übermitteln. Der im Post oder Telegrafenamt persönlich oder telefonisch diktierte Text wurde dabei meist per Fernschreiber an ein Post- oder Telegrafenamt in der Nähe des Empfängers übermittelt und dann per Bote zugestellt.

Da sich der in der meist ziemlich hohe Preis für ein Telegramm nach der Zahl der Worte richtete, entwickelte sich gar ein eigener Sprachstil mit Kurzformen statt kompletten Sätzen. Eine typische Formulierung war etwa: "Ankomme Samstag 20 Uhr Oma". Ganz prominent erschien ein solcher (fiktiver) Telegrammtext als Song- und Albumtitel 1969 bei Reinhard Mey: "Ankomme Freitag den 13."

Mit der wachsenden Verbreitung von Telefon und Telefax und erst recht mit dem Aufkommen von Internet und Smartphone verlor das Telegramm als schnelles Mitteilungsmedium aber dramatisch an Bedeutung.

Zuletzt sei es von Privatkunden kaum noch genutzt worden, sagte der Postsprecher. Unternehmen hätten es zuweilen noch für Mahnungen oder als Zeichen der Anerkennung für langjährige Mitarbeiter bei Firmenjubiläen genutzt, aber auch das sei immer seltener geworden. Das ist allerdings auch kein Wunder: Denn die Preise für ein Telegramm waren trotz des Bedeutungsverlusts weiter gesalzen. Ein Mini-Telegramm mit bis zu 160 Zeichen kostete zuletzt mindestens 12,57 Euro, ein Maxi-Telegramm mit bis zu 480 Zeichen 17,89 Euro - in der einfachen Variante. Mit Schmuckblatt wurden 21,98 Euro fällig.

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(sht)