Das nächste Office entblättert sich langsam

Die Nachfolgeversion für das aktuelle Microsoft Office, ursprünglich als Office NGO tituliert und anschließend als Office 11 angekündigt, wirft recht diffuse Schatten voraus.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Nachfolgeversion für das aktuelle Microsoft Office, Microsofts ursprünglich als Office NGO (Next Generation Office) titulierte und anschließend als Office 11 angekündigte Bürosuite, wirft recht diffuse Schatten voraus. Während der Hersteller in New York Fachjournalisten unter dem Siegel der Verschwiegenheit mit handfesten Neuigkeiten ausstattet, grassieren im Medienzirkus die schillerndsten Gerüchte darüber, was das nächste Office denn nun im Herbst 2003 Innovatives bieten wird.

Das Produkt findet den Weg in die Regale wahrscheinlich unter einem wiederum veränderten Namen: Office 11 ist ebenso out wie Office.NET; aktuell steht im Kaffeesatz Office 2003 zu lesen. Noch als Office 11 Beta 2 soll es nächste Woche -- oder wahrscheinlicher im März -- eine vorläufige Version der Software zum Anfassen geben, vermutlich aber weniger als Objekt zur Fehlersuche, sondern nach inoffiziellen Mutmaßungen als "Wide Reach Beta", um das Produkt mit seinen Features unters Volk zu bringen. Dazu passt die Meldung, Microsoft wolle das Paket nicht nur ausgesuchten Partnern zur Verfügung stellen, sondern angeblich auch schlicht und ergreifend als Preview verkaufen.

Was es mit den wichtigsten Neuerungen auf sich hat, wird aber auch dann vorerst im Dunkel bleiben: Zwar gab es just am vorgestrigen Dienstag viel versprechende Nachrichten über die Office-Erweiterung InfoPath -- ehemals XDocs geheißen. Doch die daraus zu erwartende Fähigkeit zum Umgang mit selbst deklarierten XML-Schemata steht im Unterschied zu dem, was Insider dem Office 11 Beta 2 zutrauen. Dabei soll InfoPath -- möglicherweise in einer unvollständigen Version -- sehr wohl zum Beta-2-Bündel gehören, ebenso wie -- vielleicht -- das im November angekündigte Progrämmchen OneNote, das sich als elektronischer Notizblock bewirbt.

In Redmond wird man den Rummel sicher mit gemischten Gefühlen beobachten: Nachdem das aktuelle Office XP nur zögerlich den Markt durchdringt, soll das Nachfolgepaket eine wohlkoordinierte Medienhilfe erfahren -- daher wohl auch das Vorab-Briefing hinter verschlossenen Türen. Doch am geschilderten Spekulations-Wildwuchs dürften die Redmonder Strategen auch nicht ganz schuldlos sein, haben sie doch in den vergangenen Monaten immer wieder dafür gesorgt, ihr kommendes Office im Rampenlicht zu halten. (hps)