Datenmissbrauch im Internet: Mehrheit in Deutschland besorgt
61 Prozent der Deutschen machen sich Sorgen um den Missbrauch ihrer Daten. Zum Schutz tun sie schon jetzt einiges, heißt es im ARD-DeutschlandTrend.
Eine Mehrheit der wahlberechtigten Deutschen sorgt sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Infratest dimap im Auftrag der tagesthemen hervor. Im aktuellen ARD-DeutschlandTrend heißt es, dass sich eine Mehrheit von 61 Prozent der Befragten große oder sehr große Sorgen darüber mache, dass ihre persönlichen Daten missbraucht werden könnten.
Rund 35 Prozent machen sich nur geringe Sorgen, vier Prozent gar keine. Besonders jüngere Befragte im Alter zwischen 18 und 34 Jahren sehen das Thema lockerer und machen sich mit einer knappen Mehrheit von 51 Prozent keine oder nur geringe Sorgen um einen möglichen Missbrauch der eigenen Daten.
Verzicht auf Datenweitergabe
Mehrheitlich neigen die befragten Deutschen der Umfrageergebnisse zufolge allerdings zur Vorsicht im Internet. 60 Prozent gaben an, möglichst wenige Daten von sich im Internet preiszugeben und gegebenenfalls auch auf die Nutzung von Diensten zu verzichten, die persönliche Daten einfordern. 37 Prozent geben ihre Daten jedoch an Unternehmen heraus, sofern sie zur Nutzung eines Dienstes benötigt werden. Drei Prozent der Befragten sehen die Herausgabe ihrer Daten zur Nutzung von Diensten dagegen als völlig unproblematisch an.
Infratest dimap wollte ebenfalls wissen, wie sich die Deutschen vor Datenmissbrauch schützen. Der Umfrage zufolge gaben 90 Prozent der Umfrageteilnehmer an, keine E-Mail-Anhänge von fremden Absendern zu öffnen. 83 Prozent installieren regelmäßig Updates auf ihren PCs und Smartphones. Eine Mehrheit von 56 Prozent verzichtet auf die Nutzung öffentlicher WLAN-Hotspots aus Furcht vor Datenabgriff.
Nahezu die Hälfte der Befragten, nämlich 46 Prozent, gab an, bei Online-Diensten häufig die Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Login zu benutzen – beispielsweise beim Online-Banking oder bei E-Mail-Diensten. Generell würden 40 Prozent "alle paar Monate" die Passwörter zu den benutzen Online-Diensten ändern, heißt es im ARD-DeutschlandTrend.
Gemischte Gefühle gegenüber der Digitalisierung
Der Digitalisierung stehen die Deutschen der Umfrage zufolge mit gemischten Gefühlen gegenüber. Eine knappe Mehrheit von 53 Prozent ist der Ansicht, dass sich die Chancen und Risiken durch die Digitalisierung der Gesellschaft die Waage halten. 25 Prozent gaben an, dass die Chancen überwiegen, 17 Prozent bleiben dagegen skeptisch und sehen mehr Risiken.
Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 7. Bis 8. Januar 2019 von Infratest dimap durchgeführt. Befragt wurden 1005, durch repräsentative Zufallsauswahl angesprochene Wahlberechtigte in Deutschland über Telefoninterviews.
(olb)