Datenschützer prüfen Vorwürfe gegen Kabel Deutschland

Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaussicht prüft die Vorgänge beim Kabelnetzbetreiber KDG, der Kundendaten an Dienstleister weitergegeben und damit kompromittiert haben soll.

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Die Vorwürfe gegen den Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG), in der Akquise sorglos mit Kundendaten umgegangen zu sein, beschäftigen das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht. "Wir überprüfen den Fall", bestätigte der Chef des Landesamts, Günther Dorn, am heutigen Montag der dpa. Derzeit laufe eine datenschutzrechtliche Überprüfung des Vorganges, dabei handle es sich zunächst um eine Voruntersuchung. KDG sei aufgefordert worden, bis zum 1. Juni Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.

KDG soll einem früheren Bericht der WirtschaftsWoche zufolge für die Telefonakquise in den vergangenen Monaten Callcenter mit Kundendaten versorgt haben, die nun illegal in Deutschland und im Ausland kursieren sollen. Dabei soll die von KDG beauftragte Condor Media AG die Kundendaten an eigene Subunternehmen weitergegeben haben. Ein Sprecher von KDG in Unterföhring wies die Vorwürfe gegenüber dpa zurück. "Wir haben nie sensible Daten rausgegeben, auch nicht an unsere Vertriebsdienstleister." Der Vertrag mit Condor sei Ende Februar gekündigt worden, KDG behält sich rechtliche Schritte gegen den Dienstleister vor.

Unter Berufung auf interne E-Mails der Condor Media AG berichtet die WirtschaftsWoche nun, es seien nicht nur Adressdaten und Telefonnummern "unkontrolliert weitergegeben" worden. Einige Vertriebspartner sollen auch Zugriff auf die kompletten Kundendatensätze erhalten haben, darunter auch Teile der Kontoverbindung. Condor-Chef Hakan Akyazi sagte der WirtschaftsWoche dagegen, sein Unternehmen habe nur Bankdaten von Kunden direkt erhalten, nicht von KDG. (vbr)