Datenschutz-Organisation Bits of Freedom sperrt zu

Die niederländische Datenschutz-Organisation Bits of Freedom schließt ihr Büro in Amsterdam. Die von ihr präsentierten Big Brother Awards soll es aber weiterhin geben.

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Die niederländische Datenschutz-Organisation Bits of Freedom (BOF) schließt Ende August ihr Büro und stellt die meisten Aktivitäten ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hatte sich die Stiftung für Bürgerrechte im digitalen Zeitalter eingesetzt, statt transparenter Bürger sollte es transparente Regierungen geben. Doch nun sind die finanziellen Reserven aufgebraucht, die Spenden von Unternehmen und Privatpersonen reichen für ein solides Budget nicht aus. Außerdem haben beide Angestellte gekündigt und die Vorstandsvorsitzende konnte aus gesundheitlichen Gründen keinen Neustart organisieren. Der Vorstand sieht sich daher "nach langer und reiflicher Überlegung über alternative Lösungen" gezwungen, das Amsterdamer Büro per 1. September zu schließen.

"Rechtlich wird die Stiftung nicht aufgelöst, um dem Vorstand die jährliche Präsentation der Big Brother Awards zu ermöglichen", heißt es in einem am Freitag verschickten Abschiedsbrief. Dafür werden nun ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht. Die Schließung des Büros ist nicht nur für die niederländischen Bürger, sondern auch für den Dachverband EDRI eine schlechte Nachricht. EDRI, die European Digital Rights Initiative, wurde 2002 unter anderem von BOF initiiert, kämpft aber seit einiger Zeit selbst mit internen Organisations- und Finanz-Problemen. Bislang managet BOF die EDRI-Website und zeichnet für den zweiwöchentlichen Newsletter EDRI-gram verantwortlich. Für Diskussionsstoff auf der EDRI-Generalversammlung Anfang September in Berlin ist also gesorgt. (Daniel AJ Sokolov) (bo)