Datenschutz: Was die Vision Pro sieht und wo es landet

Apples Mixed-Reality-Headset benötigt viele Daten aus der Nutzerumgebung, um die Bedienung zu ermöglichen. Apple fasst nun zusammen, was mit diesen passiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Mann mit Vision Pro

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apples erstes Mixed-Reality-Headset verfügt über eine quasi magische Bedienung: Der Nutzer schaut auf einen Bereich in der Bedienoberfläche und klickt dann Daumen und Zeigefinger zusammen, um den gewünschten Befehl auszulösen. Damit dies und andere Anwendungsformen funktionieren, nutzt die Vision Pro zahlreiche Sensoren und Kameras, die ständig die Umgebung des Users erfassen. Doch was passiert mit diesen Informationen? Welche davon landen bei Apple oder App-Anbietern? Ein in dieser Woche veröffentlichtes "Privacy Overview"-Dokument geht hierzu nun in die Tiefe.

Wie sich daraus ergibt, setzt Apple auch bei der höchst sensiblen Vision Pro auf einen Ansatz, den man etwa vom iPhone kennt: Möglichst viele Daten verbleiben auf dem Gerät und werden, wenn möglich, auch lokal verarbeitet. Außerdem sollen Nutzer einfach erfahren können, was Apps an Informationen erhalten. Dazu gibt es im visionOS App Store drei neue "Privacy Nutrition Labels", die besagen, ob eine Software Kopfbewegungen, Handbewegungen oder die Umgebung erfasst. "Angesichts der besonderen Herausforderungen, die das Spatial Computing für den Datenschutz mit sich bringt, haben wir Hardware und Software in den Apple Vision Pro integriert, die Sie schützen soll."

Umgebungsdaten müssen vom Nutzer explizit freigegeben werden – beispielsweise für interaktive Erfahrungen wie Spiele oder die bekannte "Encouter Dinosaurs"-App. Diese betreffen den Bereich von fünf Metern um eine Person. Daten zu anderen Menschen, die in der Umgebung sind ("People Awareness"), werden nur lokal verarbeitet, auch Apple hat keinen Zugriff. Augendaten wie die Optic ID sowie das Aussehen einer Person für die Persona-Funktion werden rein lokal gespeichert. Das Augen-Tracking – also wo eine Person hinschaut – läuft ebenfalls nur auf der Vision Pro. Handdaten können einzeln freigegeben werden, darunter auch die Form der Hände. Vor einer direkten Interaktion mit Inhalten werden Daten grundsätzlich nicht übermittelt.

Die Vision Pro umfasst einen Gastmodus. Dieser erlaubt es, die Brille kurz mit anderen Personen zu teilen. Dabei lässt sich festlegen, welche Apps und Daten zur Verfügung stehen – gegebenenfalls nur die, die gerade geöffnet sind. Die außen angezeigten Augen am Headset (Apple nennt das "EyeSight") sind Teil von Persona und sind ebenfalls nur lokal vorhanden. Es ist aber auch möglich, diese Informationen einzeln zu löschen – dann sind nur noch "Default-Augen" zu sehen, die sich aber an der Hautfarbe des Nutzers orientieren. Werden Fotos oder Videos mit der Vision Pro aufgezeichnet, gibt es ein optisches und akustisches Signal, dass dies erfolgt. Bei Videoaufnahmen ist das etwa ein pulsierendes weißes Licht.

Apple erwähnt in seinem Datenschutzdokument zur Vision Pro auch seine In-Store-Vorführungen des Headsets. Dabei werden Daten des Gesichts, die zur Konfiguration aufgenommen werden, ebenso wieder gelöscht wie Informationen von einem angeschlossenen iPhone, über das der Mitarbeiter den Nutzer durch die Vision Pro führt. Auch Informationen zu den Zusatzlinsen, die Brillenträger für die Vision Pro kaufen können ("Zeiss Optical Inserts") bekommt Apple laut eigenen Angaben nicht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)