Datenschutzbeauftragter will Microsoft 365 aus Schulen verbannen

Baden-WĂĽrttembergs Datenschutzbeauftragter fordert: Schulen sollen Microsoft 365 nach dem Sommer nicht mehr oder nur noch datenschutzkonform nutzen.

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(Bild: VDB Photos/Shutterstock.com)

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Schulen in Baden-Württemberg sollen nach den Sommerferien möglichst nicht mehr mit Microsoft 365 (MS 365) arbeiten. Das fordert Stefan Brink, der Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit des Bundeslandes. Außerdem erwarte er von den Schulen, dass sie für die Zeit bis zu den Sommerferien Alternativen zu der Cloud-Software anbieten.

Ab dem neuen Schuljahr sei "die Nutzung von MS 365 an Schulen zu beenden oder deren datenschutzkonformer Betrieb [...] eindeutig nachzuweisen", heißt es in einer Pressemitteilung des Datenschutzbeauftragten. Brink werde nun rund 40 Schulen kontaktieren, die die Cloud-Software MS 365 oder die Plattform Microsoft Teams noch nutzen. Er wolle die Schulen über seine rechtliche Einschätzung informieren, sie um einen Zeitplan zum Software-Wechsel bitten und beim Wechsel beraten.

Schon im Mai 2021 hatte der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte dem Kultusministerium des Landes empfohlen, MS 365 nicht mehr an Schulen zu nutzen. Als Grund nannte er "hohe datenschutzrechtliche Risiken". In einem vorangegangenen Pilotprojekt hatte das Kultusministerium mit beteiligten Dienstleistern und Vertretern von Microsoft eine Möglichkeit gesucht, MS 365 an Schulen datenschutzkonform zu nutzen – vergebens. Eine Sprecherin von Microsoft sagte hierzu gegenüber heise online: "Wir sind weiterhin fest davon überzeugt, dass Microsoft 365 auch an Schulen DSGVO-konform eingesetzt werden kann". Microsoft wolle Brink nun erläutern, wie dessen Kritikpunkte aus der Bewertung des Pilotprojektes behoben worden seien.

[Update 27.04.2022: Statement von Microsoft eingefĂĽgt.]

(gref)