Datenvolumen im Mobilfunk verdoppelt sich
Daran dürfte auch die zunehmende Verbreitung der 5G-Mobilfunktechnik einen großen Anteil haben. Genaue Zahlen dazu nennen die Betreiber bisher aber nicht.
- Dusan Zivadinovic
- mit Material der dpa
Die rasante Zunahme des Übertragungsvolumens in den deutschen Mobilfunknetzen hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Das O2-Netz von Telefónica transportierte in den ersten neun Monaten etwa 2,5 Milliarden Gigabyte und damit 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen in München mitteilte.
Großes Wachstum beim Volumen auch nach Corona
Damit verdoppelte sich das Volumen seit 2020, nachdem Telefónica bereits 2021 einen Zuwachs des Übertragungsvolumens von 50 Prozent gemeldet hatte. Auch die Telekom verzeichnet für dieses Jahr ein Wachstum von 50 Prozent, bei Vodafone beträgt das Plus 34 Prozent.
"Mit dem Wegfall der coronabedingten Restriktionen 2022 zieht der Datenhunger bei Verbrauchern und Unternehmen noch einmal deutlich an", sagte Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas. "Endverbraucher nutzen etwa zunehmend Streaming-Services, Unternehmen setzen immer mehr auf vernetze Maschinen sowie virtuelle Treffen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Mehr 5G-Nutzung, weniger SMS
Dabei spielt die 5G-Mobilfunktechnik eine wichtige Rolle, weil sie LTE in Bezug auf die Nutzerkapazität pro Zelle und die maximale Übertragungsgeschwindigkeit deutlich übertrifft. Beides können Netzbetreiber nutzen, um auf überschaubaren Flächen hohe Übertragungsgeschwindigkeiten für zahlreiche Kunden anzubieten. So beförderte O₂ auf dem diesjährigen Oktoberfest in München in 17 Tagen knapp 150.000 Gigabyte in seinem Mobilfunknetz (70 Prozent mehr gegenüber 2019).
Zwar betitelt O₂ das Oktoberfest etwas blumig als "erste 5G-Wiesn", räumt aber ein, dass am Gesamtverkehr weiterhin auch LTE-Geräte beteiligt waren; die Anteile nennt O₂ jedoch nicht. Auffällig, aber erwartet: Die Zahl der SMS-Nachrichten schrumpfte auf nur noch 150.000 und die Upload-Menge sei laut O₂ zumindest zu Beginn der Wiesn doppelt so hoch gewesen wie die Download-Menge. Letzteres dürfte den vielen Besuchern geschuldet sein, die Selfies und Videos verschickt haben und somit eine nur punktuelle Erscheinung bleiben.
[Update]: 22.10. 13:18 Uhr, Volumenverdoppelung von Telefónica präzisiert (dz)