Datev: Ausfall aller Dienste nach Störung im Rechenzentrum

Eine Störung im Rechenzentrum beim Softwarehaus Datev betrifft sämtliche Online-Dienste tausender Kunden. Derzeit arbeite man mit Hochdruck an einer Lösung.

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Datev eG

Zentrale der Datev eG in Nürnberg.

(Bild: dpa, Daniel Karmann)

Update
Lesezeit: 2 Min.

Derzeit führt eine Störung im Rechenzentrum des IT-Dienstleisters Datev zu massiven Einschränkungen. Alle Online-Anwendungen seien von dem Ausfall betroffen, bestätigte eine Sprecherin gegenüber heise online. Die Störung habe sich am Vormittag ereignet und habe bisher noch nicht behoben werden können. Ein Angriff von außen könne aber sicher ausgeschlossen werden. [UPDATE: 09.11.2021: Datev meldete am 9. November um 5:30 Uhr, dass die Dienste wieder zur Verfügung stehen und intensiv beobachtet werden.]

(Bild: DATEV)

Die Datev ist ein als Genossenschaft organisiertes Softwarehaus, das verschiedene Dienste in Bereichen wie Steuerberatung, Finanzbuchhaltung, Wirtschaftsprüfung, Lohnabrechnung, die aber auch Software für Rechtsanwälte bereitstellt. Die Datev hat um die 40.000 Mitglieder und verarbeitet monatlich rund 13,5 Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen.

Bisher geben alle Online-Dienste – unter anderem "Arbeitnehmer online", die "DATEV Unternehmenssoftware", der "DATEV-Shop" der Webseite, die Arbeitnehmerverwaltung – einen Server-Fehler (500) zurück. Unternehmensangaben zufolge sind auch interne E-Mail-Dienste betroffen.

Dem Softwarehaus zufolge blieben bisherige Wiederherstellungsmaßnahmen erfolglos, daher habe man sich Hilfe von den Großrechnerherstellern der Datev geholt. Zur Ursache sind noch keine Informationen erhältlich. Der Anbieter hofft, die Systeme am Dienstag wieder arbeitsfähig zu haben.

Der Ausfall ist ärgerlich, da bis zum 10. eines Monats die Umsatzsteuervoranmeldung des letzten Monats dem Finanzamt vorliegen muss – man stehe aber mit den Finanzbehörden in Kontakt, hieß es.

UPDATE: 09.11.2021, 15:21 Uhr:

In den allermeisten Fällen sollte laut Informationen von Datev der Zugriff auf die Belege funktionieren. 25 Bestände müssen demnach noch manuell korrigiert werden. Betroffene Kunden, die Belege weder in Rechnungswesen noch in Unternehmen online abrufen können, würden informiert. Bei einigen Kunden soll es weiterhin zu Performanzproblemen sowie Timeouts kommen, die in Zusammenhang mit Belegen und bei der Nutzung von Unternehmen online stehen. Die Verarbeitung laufe auf Hochtouren, die Kapazitäten würden weiterhin aufgestockt. Bis 11:00 Uhr wurden 2,5 Millionen Belege verarbeitet – laut Datev fällt diese Menge sonst täglich an.

(mack)