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Dating-Plattform Bumble: Bikinifotos nur draußen

Die Dating-Plattform Bumble erlaubt ihren Nutzern zwar, in Bikini oder Unterwäsche zu posieren, doch möge das bitte nur unter freiem Himmel passieren.

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(Bild: Juice Flair / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Richtlinien zu Nacktheit auf Internetplattformen treiben zuweilen seltsame Blüten, wie beispielsweise jüngst beim Datingdienst Bumble. Eine 31-jährige Künstlerin aus Los Angeles steht im Konflikt mit dem Anbieter, weil dieser ein Foto aus ihrem Profil entfernt habe, das gegen die Richtlinien des Dienstes verstoße.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Die Nutzerin hatte ein Foto in Bralette veröffentlicht, einem schwarzen, blickdichten, aber bauchfreien Oberteil. Dieses Foto sei bei jedem Versuch, es zu posten augenblicklich entfernt worden. Dies sei seltsam, vor allem für eine Plattform, die Frauen mehr Kontrolle geben wolle, sagte die Nutzerin dazu gegenüber Buzzfeed News.

In einem ersten Statement des Kundendienstes hieß es, Fotos in Unterwäsche würden aus der App entfernt. Als es mit einem weniger offenherzigen Foto ebenso geschah, fragte die Nutzerin erneut nach. Diesmal bekam sie eine spezifischere Richtlinie: "Bumble erlaubt durchaus Fotos im Bikini oder ohne Shirt, aber wir bitten darum, diese Fotos draußen aufzunehmen", schrieb ein Vertreter des Unternehmens. "In Innenräumen sieht es zu sehr nach Unterwäsche aus."

Die Richtlinie sei im Jahr 2016 auf Grundlage von Nutzerdaten und Marktforschungsergebnissen erlassen worden. Seither würden beispielsweise oberkörperfreie Spiegelselfies entfernt. Dieselbe Richtlinie untersage Fotos von Personen in Badebekleidung oder Unterwäsche in Innenräumen. "Badeanzugfotos sind akzeptabel, wenn Sie draußen an einem Pool oder Strand sind in einem natürlichen Setting, Badebekleidung zu tragen."

Die Nutzerin versuchte es mit einem Blazer über dem Oberteil und mit Varianten, in denen sie den Hintergrund per Bildbearbeitung austauschte. Erfolglos: "Diese Fotos seien gephotoshopt und nicht draußen aufgenommen worden", ließ der Bumble-Vertreter die Nutzerin via Twitter-Direktnachricht wissen.

Am 20. Dezember hatte auch Instagram seine Richtlinien zu Nacktheit verschärft, die vor allem Konten von Sexarbeiterinnen, aber auch sexuelle Aufklärung betreffen, diese laut Instagram aber offiziell nicht zum Ziel haben: Instagram sei eine Plattform für alle Altersgruppen. "Wir erlauben sexpositive Inhalte und Diskussionen, aber wir erlauben keine Inhalte, die sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen herstellen oder erleichtern", teilte das Unternehmen in einer Stellungnahme mit.

(akr)