Dauerstreit zwischen Apple und Epic: Gericht ordnet neue Beweisaufnahme an

Epic hat sich ĂĽber Apple beschwert, weil die angeordnete Zulassung externer Links nur halbherzig umgesetzt worden sei. Das Gericht will es jetzt genauer wissen.

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(Bild: Shutterstock.com/rafapress)

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Apple und Epic sehen sich schon im Mai im Gerichtssaal in Kalifornien wieder. Ein US-Bezirksgericht hat auf Antrag des Spieleherstellers eine Beweisaufnahme angeordnet. Der erste Termin ist für Mittwoch, 8. Mai, um 8:30 Uhr geplant. Epic wirft Apple einen Verstoß gegen Auflagen des Gerichts vor, das dem iPhone-Hersteller aufgetragen hat, in Apps Links zu externen Zahlungsmöglichkeiten zu erlauben. Apple sei nur halbherzig den Vorgaben nachgekommen und der Wettbewerb werde immer noch behindert, klagt Epic.

Dieser Aufforderung, das Linkverbot zu streichen, ist Apple zwar im Grundsatz nachgekommen. Allerdings beharrt Apple auch bei Käufen und Abos hierüber auf die Zahlung einer Provision, die sich auf 12 bis 27 Prozent beläuft. Gegenüber den eigenen Provisionen bei In-App-Käufen von 15 bis 30 Prozent werden also nur drei Prozent Nachlass gewährt.

In seinen App Review Guidelines (3.1.3) erlaubt es Apple so genannten "Reader Apps", dass sie Inhalte früherer Käufe oder Abonnements unter Umgehung von Apples Zahlsystemen bereitstellen. Auch darf diese Art von Apps einen externen Link setzen, wobei hierfür bei Apple ein sogenanntes Entitlement beantragt werden muss, damit die App von Apples App-Prüfung durchgewinkt wird. Dienste, die auf mehreren Plattformen aktiv sind, dürfen ebenfalls früher abgeschlossene Käufe oder Abos in einer iOS-App ausliefern – allerdings setzt Apple voraus, dass bestimmte Inhalte immer parallel auch als In-App-Kauf über Apple angeboten werden müssen.

Epic erklärte in einem Schreiben an das Gericht, dass es Entwicklern auf diese Weise praktisch unmöglich gemacht wurde, Nutzer über eine alternative Plattform für einen Kauf zu informieren und dorthin zu leiten. Externe Links dürften zudem nicht in Gestalt einer Schaltfläche angezeigt werden. Apples Richtlinien seien ein Verstoß gegen die Anordnung des Gerichts.

Das Gericht erklärte in der dreiseitigen Antwort, dass Epic ausreichend dargelegt habe, dass die von Apple vorgenommenen Änderungen den beabsichtigten Zweck des Verbots untergraben könnten. Das Gericht will es jetzt genauer wissen. Die beiden Parteien sollen jetzt weitere Beweise vorlegen. Apple wurde überdies auferlegt, bislang unter Verschluss gehaltene Zahlen vorzulegen.

(mki)