Viele Dax-Konzerne planen für 2023 keine Hauptversammlung in Präsenz

Etwa die Hälfte der Dax-Konzerne wollen 2023 keine Hauptversammlungen mehr in Präsenz durchführen. Aktionären gefällt das gar nicht.

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(Bild: YURII MASLAK/Shutterstock.com)

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  • dpa

Mehr als die Hälfte der Dax-Konzerne plant auch in diesem Jahr eine Online-Hauptversammlung. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den 40 größten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt hervor. Bislang haben sich zehn Dax-Unternehmen für ein Aktionärstreffen in Präsenz oder für ein hybrides Format entschieden – darunter BASF, Henkel, Airbus und Porsche. 22 Konzerne wollen die Versammlung hingegen nur online abhalten. Bei den restlichen Unternehmen steht die Entscheidung noch aus oder sie machten keine Angaben.

Aktionärsvertreter kritisieren die reine Online-Veranstaltung als unzureichend. "Die Präsenzhauptversammlung ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Aktienkultur in Deutschland", sagte Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Der kritische Dialog zwischen Unternehmen und Aktionären sei dort am besten umsetzbar.

Die Möglichkeit einer Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionäre wurde zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt. Die jährlichen Aktionärstreffen, bei denen üblicherweise Tausende Menschen zusammenkommen, um über die Dividendenausschüttung, Kapitalmaßnahmen und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat abzustimmen, durften online stattfinden. Im vergangenen Sommer machte der Bundestag die Sonderregelung dann mit gewissen Änderungen dauerhaft möglich.

Nach Ansicht von Unternehmen wie Beiersdorf, Merck, BMW, Siemens und Vonovia, die sich auch in diesem Jahr für die digitale Form der Hauptversammlung entschieden, hat sich das neue Format in der Corona-Zeit bewährt. Es biete mehr Planungssicherheit, schütze die Gesundheit der Beteiligten, spare Kosten, Aufwand und CO₂-Emissionen durch die Anreise und ermögliche mehr Aktionären die Teilnahme, auch aus dem Ausland.

(olb)