DeNIC baut .de-Nameservernetz aus

Die deutsche Registry DeNIC hat in den vergangenen Wochen ihr globales Nameserver-Netz erweitert und ausgebaut; an jedem der elf Standorte kommt nun ein Cluster zum Einsatz.

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Von
  • Holger Bleich

Die deutsche Registry DeNIC hat in den vergangenen Wochen ihr globales Nameserver-Netz erweitert und ausgebaut. Nach der Eintragung der Änderungen in die Rootserver des Domain-Name-Systems (DNS) und letzten Optimierungen sei die Umstellung nun abgeschlossen und die neue Konfiguration im Regelbetrieb, teilte das DeNIC heute mit.

An jedem der elf Standorte sei nun nicht nur ein einzelner Nameserver, sondern ein Cluster aus drei Nameservern und einem Steuerrechner vorhanden. Loadbalancer sorgen dafür, dass eingehende Anfragen gleichmäßig auf die drei Server verteilt werden, sodass jeder Server im Regelbetrieb nur bis zu fünf Prozent ausgelastet sei.

Nach eigenen Angaben legte das DeNIC Wert auf eine "dreifache Diversifikation" beim Systemaufbau. So setze man Server-Typen von Sun und IBM mit unterschiedlichen Prozessoren, Betriebssystemen und Nameserversoftware (BIND-Software in den Versionen 8 und 9 sowie NSD) ein. Dadurch werde gewährleistet, dass nun bei Sicherheitsproblemen einer Komponente weiterhin ausreichende Kapazitäten vorhanden seien, um alle Anfragen ohne Geschwindigkeitseinbußen beantworten zu können.

Die DeNIC-Nameserver in Berlin, Frankfurt, Wien, Stockholm, Elmsford NY und Tokio sind künftig unter einer IP-Adresse (194.246.96.1) erreichbar. Via Anycast leitet das Loadbalancing Anfragen an den jeweils am schnellsten zu erreichenden Server weiter. Zudem hat das DeNIC einen zweiten IPv6-Nameserver in Wien in Betrieb genommen.

Bis zum Jahresende 2005 sollen mindestens weitere fünf neue Nameserver-Standorte hinzukommen, die in Osteuropa, Südamerika, Afrika, Südostasien und im pazifischen Raum eingerichtet würden. Die .de-Registry trage so "der explosiv steigenden Nachfrage nach Nameserver-Ressourcen durch die zunehmende Nutzung des Internet Rechnung". Die Zahl der Anfragen, die die Nameserver des DeNIC zu beantworten hatten, habe sich im Jahresvergleich mit mehr als 700 Millionen pro Tag mehr als verdoppelt. (hob)