Debitel nun doch im UMTS-Boot

Debitel und Mannesmann Mobilfunk werden Partner beim Mobilfunk der dritten Generation.

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Der Mobilnetzbetreiber Mannesmann und der Service-Provider Debitel wollen ihre Zusammenarbeit auf UMTS-Dienste ausweiten. Debitel will UMTS-Dienste des Netzbetreibers auf einer nicht-exklusiven Basis vermarkten und Elemente der D2-Netzinfrastruktur nutzen, um eigene Dienste und Applikationen für das Mobilfunknetz der dritten Generation zu entwickeln.

"Wir werden damit in der Lage sein, unseren Kunden in größerem Umfang eigene Produkte anzubieten", so Peter Wagner, Vorstandsvorsitzender der Debitel. Die Zusammenarbeit sei langfristig angelegt und soll die "seit Jahren erfolgreiche Vertriebspartnerschaft" zwischen Debitel und Mannesmann vertiefen, sagte Jürgen von Kuczkowski, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Mannesmann Mobilfunk.

Neben der UMTS-Vereinbarung bleibt der bisher für das D2-Netz bestehende Diensteanbietervertrag die Basis für die Zusammenarbeit zwischen Debitel und Mannesmann Mobilfunk. Darüber hinaus wollen die Partner auch Dienste, die im Zusammenhang mit neuen GSM-Techniken wie HSCSD und GPRS stehen sowie Location-based Services in die Kooperation einbeziehen.

Im August noch hatte Debitel beim Milliarden-Poker um die UMTS-Mobilfunklizenzen das Handtuch geworfen; das Stuttgarter Unternehmen blieb daher ohne UMTS-Lizenz und damit eine Telefongesellschaft ohne eigenes Netz. Die Börse honorierte damals den Ausstieg aus dem Bieterverfahren mit einem Kursanstieg, denn Debitel sparte die hohen Lizenzkosten ein und galt fortan aufgrund seiner hohen Kundenzahl als attraktiver Partner für einen der sechs Lizenzersteigerer.

Als aussichtsreicher Kandidat galt anfangs das spanische Unternehmen Telefonica, das zwar eine Lizenz für ein Hochgeschwindigkeits-Mobilnetz erwerben konnte, aber mit der Bürde der noch ausstehenden und wohl aufwändigen Markterschließung in Deutschland belastet war und daher stark von Debitels Vertriebskanälen profitieren sollte. Auch MobilCom-Chef Gerhard Schmid soll Interesse an der schönen Braut bekundet haben, und D2-Chef Jürgen von Kuczkowski konnte sich ebenfalls vorstellen, Debitel mit ins Boot zu nehmen, aber das müsse eine Win-Win-Situation sein, meinte er – sprich: beide sollten davon profitieren. (dz)