Debitel und Mobilcom planen gemeinsames UMTS-Mobilnetz

Debitel und Mobilcom wollen gemeinsam eine Lizenz für die dritte Mobilfunkgeneration zu ersteigern.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die Telefongesellschaften Debitel und Mobilcom wollen über ein Gemeinschaftsunternehmen eine Lizenz für die dritte Mobilfunkgeneration ersteigern. Wenn der Plan aufgeht, soll die Lizenz beiden Partnern dienen. Erst kürzlich hatte Debitel angekündigt, das Unternehmen wolle sich im Alleingang eine Lizenz für den künftigen Standard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) sichern. Offenbar bezweifeln die Stuttgarter mittlerweile, im Bieterwettstreit aus eigener Kraft bestehen zu können. "Gemeinsam sind wir die mit Abstand aussichtsreichsten Kandidaten für den wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb eines UMTS-Netzes", erklärte Debitel-Chef Dr. Joachim Dreyer bei der Bekanntgabe der Allianz.

Mit dem Universal Mobile Telecommunications System wollen Debitel und Mobilcom vor allem Festnetz- und Internet- sowie Mobilfunkdienste anbieten. Zurzeit verfügen sie nach eigenen Angaben zusammen über mehr als 1,4 Million Festnetz- und Internetkunden sowie über mehr als vier Millionen Mobilfunkkunden. Die Gesellschaften sind die größten Komplettanbieter für alle flächendeckenden Mobilfunknetze in Deutschland. Damit könne man via UMTS-Technik rasch für Millionen von Kunden Multimedia-Dienste erschließen. "Wir würden also nicht erst bei Null beginnen", so Dreyer weiter.

Im Gemeinschaftsunternehmen wollen Debitel und Mobilcom jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Andere Unternehmen seien jedoch als Geschäftspartner ausdrücklich willkommen. Das Projekt bedarf noch der Zustimmung der jeweiligen Aufsichtsgremien sowie des Bundeskartellamts.

UMTS erreicht unter besten Bedingungen Übertragungsraten von 2 MBit/s. Verfechter der Technik rechnen damit, dass bislang dem Festnetz vorbehaltene Multimedia-Dienste damit auch über Mobilfunk verfügbar werden. Die Versteigerung der UMTS-Lizenzen kann aber vermutlich erst im Juli nächsten Jahres stattfinden, da die letzten Eckpunkte des Verfahrens noch nicht festgelegt sind. (dz)