Mit Deepfakes für den Sozialismus: China formuliert Regeln und Verbote

Auch mit Deepfakes sollen in China nur die sozialistischen Grundwerte gefördert werden. Der Einsatz der Technik dürfe nicht die nationale Sicherheit gefährden.

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(Bild: Tatohra/Shutterstock.com)

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In China gelten ab dem kommenden Jahr neue Regeln für sogenannte Deepfakes. Künstlich erstellte und falsche, aber realistisch aussende Videos von Personen dürfen demnach nicht ohne deren Einverständnis erstellt werden, oder Inhalte transportieren, die dem nationalen Interesse der Volksrepublik widersprechen. Auch der Verbreitung von illegalen und unerwünschten Inhalten soll auf diesem Wege Einhalt geboten werden. Das teilte die zuständige Cyberspace-Behörde Chinas am Sonntag mit. Die neuen Vorgaben treten demnach am 10. Januar 2023 in Kraft. Die Mitteilung legt derweil aber auch nahe, dass China eine weite Verbreitung der Technik erwartet, etwa in Chatbots, schreibt The Register.

Als Deepfake werden seit 2018 vor allem Videos bezeichnet, in denen Algorithmen die Gesichter der Dargestellten ausgetauscht hatten. Wenig später gab es bereits auf diese Weise gefälschte Filmchen, die so täuschend echt waren, dass Menschen diese nicht mehr von unmanipulierten Videos unterscheiden konnten. Beim Versuch, die Technik zu regulieren, ist China weiter als die Europäische Union oder die USA, hatte ein Forschungsteam schon im Sommer konstatiert. Ein Vorschlag für die Vorgaben zur "synthetischen Erschaffung von Inhalten" war bereits im Januar veröffentlicht worden. Die umfassten nicht nur Videos, sondern auch gefälschte Audiodateien und entsprechend manipulierte Fotos.

Die jetzt beschlossenen Vorgaben legen unter anderem fest, dass die zugrunde liegenden Algorithmen regelmäßig überprüft, bewertet und verifiziert werden müssen. Dienste zur Erzeugung von Deepfakes sollen klar als solche gekennzeichnet werden, um öffentliche Verwirrung zu vermeiden. Vorgegeben wird demnach auch, dass nur registrierte Nutzer und Nutzerinnen Deepfakes erstellen können sollen. Einmal mehr liegt der größte Teil der Verantwortung für die Einhaltung der Regeln bei den Plattformen. Die müssen sicherstellen, dass die eingehalten werden. Das bestätigt einen diesbezüglichen Trend in der Volksrepublik, hatten die Forscher Emmie Fine und Luciano Floridi bereits im Sommer erklärt. Insgesamt erwartet Peking, dass die Deepfake-Regeln zu einer "gesunden Entwicklung des Internets und einer guten Ökologie im Cyberspace" beitragen, zitiert The Register die Behörde.

(mho)