Dell-Motor läuft auf Hochtouren

Der weltgrößte PC-Hersteller Dell hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 knapp 50 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt -- 19 Prozent mehr als im Vorjahr.

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  • dpa

Der weltgrößte Personal-Computer-Hersteller Dell hat im Geschäftsjahr 2004/2005, das am 28. Januar endete, dank einer weltweiten Expansion seinen Umsatz und Gewinn stark erhöht. Das Geschäft in Europa wurde besonders deutlich ausgeweitet.

Der Dell-Hauptkonkurrent Hewlett-Packard hat sich gerade von seiner Unternehmenschefin Carly Fiorina getrennt, weil der Verwaltungsrat mit ihren Leistungen unzufrieden war. IBM verkauft seine PC-Sparte an den chinesischen PC-Anbieter Lenovo und will sich auf lukrativere Geschäftssparten konzentrieren.

Dagegen setzte Dell seinen Vormarsch in allen Regionen und Produktbereichen unter seinem neuen Konzernchef Kevin Rollins beschleunigt fort. Die Gesellschaft mit Sitz in Round Rock (Bundesstaat Texas) legte nicht nur bei Desktop-Rechnern und Notebooks stark zu, sondern auch bei Servern, Druckern, Speichergeräten und Dienstleistungen.

Dell verbuchte 2004 einen Umsatz von 49,2 Milliarden US-Dollar (38,2 Milliarden Euro), ein Plus von 19 Prozent. Der Jahresgewinn erhöhte sich um 15 Prozent auf drei Milliarden US-Dollar oder 1,18 (1,01) US-Dollar je Aktie. Dell erzielte 67 (Vorjahr: 69) Prozent seines Gesamtumsatzes in Nord- und Südamerika, 22 (21) Prozent ein Europa und 11 (10) Prozent im asiatisch-pazifischen Raum.

Das Unternehmen, das seine Produkte direkt an die Endkunden verkauft, verbuchte im vergangenen Jahr 50 (51) Prozent seines Umsatzes mit Desktop-Rechnern, 29 (27) Prozent mit Notebooks und 21 (22) Prozent mit anderen Produkten. Dell hat beispielsweise 2004 insgesamt 5,2 Millionen Drucker ausgeliefert.

Dell erhöhte seinen Umsatz im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres um 17 Prozent auf 13,5 Milliarden US-Dollar. Den Absatz in der Region Europa, Naher Osten und Afrika steigerte das Unternehmen sogar um 31 Prozent und den Umsatz um 27 Prozent.

Es gab allerdings im November-Januar-Abschnitt einen Gewinnrückgang um 11 Prozent auf 667 Millionen US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie fiel auf 26 (29) Cent. Dies war jedoch auf eine Steuerbelastung in Höhe von 280 Millionen US-Dollar oder 11 Cent je Aktie für die geplante Rückführung von Dell-Auslandsgewinnen zurückzuführen.

US-Unternehmen dürfen im Rahmen eines zeitlich befristeten US-Stellenbeschaffungsgesetzes in diesem Jahr zu einem extrem niedrigen Steuersatz kumulierte Auslandsgewinn nach Hause transferieren. Viele Großkonzerne wollen so Milliardenbeträge nach den USA zurückholen.

Klammert man Sonderfaktoren aus, hat Dell im Schlussquartal 37 Cent je Aktie verdient, einen Cent mehr als von der Wall Street erwartet. Rollins geht für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres von einem Gewinn von 37 Cent je Aktie aus, plus 37 Prozent. Der Umsatz soll 13,4 Milliarden US-Dollar erreichen, plus 16 Prozent. Der Produktabsatz soll sich um 21 Prozent erhöhen. (dpa) / (pmz)