Dell verzeichnet Gewinneinbruch um die Hälfte

Ein "solides Betriebsergebnis in der Mitte eines globalen Abschwungs bei den IT-Ausgaben" attestiert sich der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller selbst

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Von
  • Jürgen Kuri

Ein "solides Betriebsergebnis in der Mitte eines globalen Abschwungs bei den IT-Ausgaben" attestiert sich der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller selbst – in den Bilanzen von Dell für das vierte Geschäftsquartal bedeutet das, dass sich der Gewinn nahezu halbiert hat. Selbst die lange boomenden tragbaren Computer verkaufen sich nun schlechter. Dell verschärft daher sein Sparprogramm nochmals drastisch und prüft auch einen weiteren Stellenabbau. Die weltweite Nachfrage bleibe vorerst unsicher, warnte Dell in einer Mitteilung zu den Geschäftsbilanzen.

Der Nettogewinn des Computerherstellers sackte im vierten Geschäftsquartal im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahrs um 48 Prozent auf 351 Millionen Dollar ab. Der Umsatz brach um 16 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar ein. Für das gesamte Geschäftsjahr verzeichnete Dell einen Gewinnrückgang um 16 Prozent auf 2,478 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz nahezu gleich bei 61,101 Milliarden US-Dollar blieb.

Ein Großteil der IT-Ausgaben werde derzeit aufgeschoben, bis wirtschaftlich wieder mehr Klarheit herrsche, sagte Konzernchef Michael Dell. Die Kosten will Dell nun bis in zwei Jahren sogar um vier statt der bisher geplanten drei Milliarden Dollar senken. Der Konzern baute im vergangenen Jahr bereits mehr als zehn Prozent der Stellen auf zuletzt weltweit 78.900 Jobs ab; auch das Dell-Werk in Irland wird geschlossen.

Die globale Wirtschaftskrise trifft die gesamte Computer-Branche hart. Nach den früher satten Wachstumsraten stagnierte der weltweite Markt im Schlussquartal 2008 praktisch. In Deutschland sorgte der Boom der Mini-Notebooks Ende vergangenen Jahres noch für Wachstum. Spürbar wurde bei Dell die Krise in allen Bereichen. So gingen die Computerumsätze an Firmen in Amerika um 17 Prozent zurück, die abgesetzten Stückzahlen sanken gar um 23 Prozent. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika lag der Rückgang bei 17 bzw. 19 Prozent. Die abgesetzten Stückzahlen im Endverbrauchermarkt stiegen für Dell weltweit zwar um 18 Prozent, der Umsatz sank aber gleichzeitig um 7 Prozent. Dell führt dies darauf zurück, dass die Verbraucher sowohl bei Notebooks als auch bei Desktop-Rechnern verstärkt zu preisgünstigeren Modellen griffen. (jk)