Dell will Schnäppchen-Notebooks angeblich nicht liefern

Der Direktversender Dell hat kurz vor Weihnachten anscheinend versehentlich Notebooks billiger angeboten als beabsichtigt. Nun häufen sich Berichte, dass die Firma Bestellungen einseitig storniert.

In Online-Foren wie etwa Discountfan und Brennmeister berichten Teilnehmer zum Beispiel von dem Modell Inspiron 510m, das Dell in der Zeit vom 17. bis 20. Dezember unter dem Slogan Crazy Deal für 899 Euro angeboten habe. Durch die Option, die Dauer des Vor-Ort-Service von drei Jahren auf ein Jahr zu verkürzen, ließ sich der Preis auf 552 Euro (zuzüglich der Dell-Versandpauschale in Höhe von 75 Euro ) reduzieren. Später hieß es, Dell habe mitgeteilt, der Online-Shop sei falsch konfiguriert gewesen, wolle aber die bestellten Notebook-Schnäppchen trotzdem zu diesem Preis liefern. Dann berichteten Besteller, sie hätten die angekündigte Auftragsbestätigung nicht erhalten und schließlich telefonisch erfahren, dass Dell ihre Bestellung annulliert habe.

Dells Pressesprecher Michael Rufer versicherte gegenüber heise online, alle Kunden, die eine ordentliche Bestellung getätigt hätten, während das geschilderte Angebot auf der Dell-Seite zu finden war, würden das Notebook zu dem in diesem Angebot angegebenen Preis erhalten. Was aber unter ordentlicher Bestellung zu verstehen ist, sagte der Sprecher nicht. Möglicherweise zählt das Unternehmen die stornierten Bestellungen nicht dazu.

Betroffene Kunden teilten heise online mit, dass sie rechtliche Schritte erwägen, um die Erfüllung des Kaufvertrags durchzusetzen. Sie berufen sich unter anderem auf ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg-Barmbek (Az.: 822 C 208/03). Danach haben Kunden eines Online-Shops auch dann einen Lieferanspruch, wenn die Ware falsch ausgezeichnet ist und die irrtümliche Angabe weit hinter dem Normalpreis zurückbleibt. (jwe)