Demokraten wollen Wettbewerbsfähigkeit der USA stärken

Die Minderheitsfraktion im US-amerikanischen Abgeordnetenhaus sorgen sich um die Zukunftsfähigkeit der US-Wirtschaft. Nun haben sie einen Forderungskatalog erarbeitet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 115 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Die im US-amerikanischen Abgeordnetenhaus versammelten Demokraten haben einen Forderungskatalog formuliert, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit der USA bei Innovationen erhalten werden soll. Die Innovation Agenda: A Commitment to Competitiveness to keep America #1 tritt laut der Führerin der demokratischen Minderheitsfraktion, Nancy Pelosi, unter anderem für eine bessere Ausbildung in den Bereichen Wissenschaft, Mathematik, Ingenieurswesen und IT ein. Das erläuterte Pelosi am gestrigen Dienstag in einer Rede vor dem National Press Club.

Weitere Bestandteile der Agenda sind Forschungsinvestitionen und die Förderung von public-private Partnerships, die Vernetzung aller US-Bürger mit Breitbandanschlüssen, das Ziel der Unabhängigkeit in der Energieversorgung innerhalb von zehn Jahren durch saubere und erneuerbare Alternativen und die Unterstützung kleinerer Unternehmen.

Die Welt befinde sich in einem grundlegenden Wandel, die eine große Herausforderung für die USA darstelle, erläuterte Pelosi. "Die unterentwickelten Länder von gestern können die Konkurrenten von morgen werden. Sie folgen dem, was wir seit Jahrzehnten vorgemacht haben und was uns die Vorreiterschaft eingebracht hat." Nun gehe die USA allerdings nicht mehr den Erfolgsweg, den nun andere beschreiten würden, indem sie ihr Bildungssystem ausbauen. Es gebe immer weniger Wissenschafts- und Mathematik-Studenten. Dieses Jahr würden 70.000 Ingenieure die US-Universitäten verlassen, während es in Indien 350.000 und in China gar 600.000 sein würden.

Seit 1987 habe die bundesstaatliche Forschungsförderung nachgelassen, erläuterte Pelosi weiter. Mittlerweile sei beispielsweise Südkorea Vorreiter bei der Breitband-Vernetzung. Die USA nehme in der Rangfolge der Breitband-Penetration lediglich den 16. Platz ein. Die Demokraten glauben nach ihren Worten: "Gemeinsam kann es Amerika besser." Für die Erarbeitung der Agenda seien viele Gespräche mit Unternehmen, Universitäten, Kapitalgebern in Branchen wie Biotechnologie und Telekommunikation geführt worden, wo die "Jobs von Morgen" angeboten würden.

Nun sollten nach Meinung der Demokraten die Lehrerausbildung verbessert und Förderungsprogramme installiert werden, um auch die Grundlage dafür zu schaffen, dass in den kommenden vier Jahren 100.000 neue Wissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure in den Arbeitsmarkt einsteigen. Private Forschungsinstitutionen sollen eine stärkere bundesstaatliche Förderung erhalten und der Ausbau der Breitbandversorgung dafür sorgen, dass neue Arbeitsplätze entstehen.

Um die Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu errrichten, sollten die "Energie-Dollars" nicht in den Nahen Osten, sondern in den "Midwest" gesteckt werden, fordert Pelosi. Das sei bedeutend nicht nur für die Energieversorgung, sondern auch für die nationale Sicherheit. Dabei solle sich die USA auf Alternativen wie zum Beispiel Biogas, Hybridantriebe und Biodiesel verlegen. Weiter fordern die Demokraten eine kostengünstige Krankenversicherung, die finanzielle und technologische Unterstützung kleiner Unternehmen und Bürokratieabbau. Auch steht die Partei für den Schutz des US-amerikanischen geistigen Eigentums weltweit ein. Das alles solle geschehen im Sinne des früheren demokratischen US-Präsidenten John F. Kennedy, der gesagt habe: "We intend to be first." (anw)