Der Versandhandel glaubt ans Internet

Bis 2010 werden 10 Prozent des Versandhandelsgeschäfts in Deutschland online abgewickelt, so der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels.

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Der E-Commerce entwickelt sich nur schleppend, trotzdem setzen die Versandhäuser weiter Hoffnungen auf das Internet. "Bis 2010 wird der Versandhandel in Deutschland etwa zehn Prozent seines Umsatzes mit Hilfe des Internets erwirtschaften", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels, Thomas Steinmark, in einem dpa-Gespräch. Die Branche trifft sich an diesem Mittwoch und Donnerstag zum Deutschen Versandhandelskongress in Wiesbaden.

Nach seinen Angaben machen Online-Bestellungen derzeit drei Prozent des Branchenumsatzes aus. Im vergangenen Jahr setzte der Versandhandel insgesamt 21,4 Milliarden Euro um. Einzelne Unternehmen machten allerdings bereits bis zu 40 Prozent ihrer Geschäfte über das Internet, so Steinmark. Die Versandhändler hätten sich nicht von der übertriebenen Euphorie beim E-Commerce blenden lassen. "Wir wussten, dass der Teufel im Detail steckt", sagte Steinmark. Dennoch werde sich das Internet etablieren, allein schon wegen des Komforts, den es dem Kunden verschaffe. Statt per Post oder mit einem Anruf lasse sich die Bestellung über einige Mausklicks bewerkstelligen.

Den Unternehmen wiederum biete es die Möglichkeit, sich neue Kundenkreise zu erschließen. Außerdem mache es ihnen das Internet einfacher als bisher, die Käufer zu binden - etwa indem sie auf deren Interessen zugeschnittene Angebote unterbreiten könnten. Das Hauptgeschäft werden die Versandhändler nach Einschätzung von Steinmark aber auf absehbare Zeit auch weiterhin auf herkömmlichem Wege machen. "Der gute alte Katalog hat noch lange nicht ausgedient", sagte Steinmark.

Für 2001 rechnet der Verband, zu dessen rund 190 Mitgliedern Versand-Riesen wie Quelle und Otto, aber auch zahlreiche kleinere Spezialversender zählen, mit einem gleich bleibenden Branchenumsatz. Vor allem vom Weihnachtsgeschäft erwarte man sich noch einmal einen Schub, sagte Steinmark. "Die Leute wollen sich doch das Gedrängel in den Geschäften ersparen." (anw)