Der letzte German-Government-Bitcoin ist weg

Die vom LKA Sachsen von der illegalen Streaming-Plattform “Movie2k.to” konfiszierten 50.000 Bitcoin sind verkauft, der letzte BTC kam am 12. Juli in den Handel.

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(Bild: interestingworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ulrich Schmitz

Wie von der Krypto-Analyse-Plattform Arkham Intelligence untersuchte Transaktionsdaten belegen, befinden sich offenbar in der mutmaßlichen “Deutschland-Wallet” keine Bitcoins (BTC) mehr. Gestern Abend tätigte die Staatsanwaltschaft Sachsen demnach eine letzte Transaktion über 3846,05 BTC (derzeit 224 Millionen US-Dollar).

Arkham Intelligence verfolgte die Bitcoin-Transaktionen und identifizierte mehrere Wallets, die zu den Behördentransaktionen passten und veröffentlichte die Daten. Die Behörden haben diese Transaktionen nie offiziell bestätigt, aber auch nicht dementiert. Wie heise online berichtete, übergab der mutmaßliche Betreiber des illegalen Streaming-Portals Movie2k seinerzeit die Keys zu mehreren Wallets mit insgesamt 50.000 BTC an das Bundeskriminalamt (BKA).

Die Abwicklung des Verkaufs erfolgte über sogenannte "Flow Traders" als Handelspartner am OTC-Markt. Als OTC wird der Handel von professionellen und institutionellen Investoren bezeichnet, die nicht über eine reguläre Börse handeln, sondern "Over The Counter". Dabei einigen sich die Parteien auf einen Preis, ohne dass diese Preise die Kurse an den Kryptobörsen direkt beeinflussen.

Das BKA übernimmt in Deutschland die Rolle des Krypto-Verwahrers für die Staatsanwaltschaften der Länder, in diesem Fall für das Land Sachsen. Movie2k hatte die Bitcoins zwischen 2011 und 2013 als Werbeerlöse der Webseite eingenommen. Damals schwankten die BTC-Kurse zwischen 2 und 230 Euro und hatten einen relativ geringen Wert. Dank massiver Kurssteigerungen bis zu aktuell rund 53.000 Euro pro BTC liegt der geschätzte Gesamtwert der Erlöse bei rund 2,7 Milliarden Euro.

Einige Bundestagsabgeordnete forderten die Regierung auf, die Bitcoins in die Staatsreserve zu geben und als Inflationsschutz sowie zur Wertsteigerung zu halten. Dennoch entschied sich die Regierung dagegen und verkaufte die staatlichen deutschen Bitcoin-Bestände.

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(usz)