Designchef: Für das iPhone X musste Apple "extrem komplexe Probleme" lösen

Jony Ive findet, man dürfe an alten Funktionen nicht unnötig festhalten, denn das führe direkt in den Misserfolg – vom Diskettenlaufwerk beim ersten iMac bis hin zum Kopfhöreranschluss beim iPhone 7.

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Apple-Manager Jonathan Ive

Apple-Designer Jony Ive ist die kreative Schlüsselfigur für die Zukunft des Unternehmens.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

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Apples Chief Design Officer (CDO) Jonathan "Jony" Ive hat sich in einem Interview zur Entwicklung des iiPhone X geäußert – und zur Frage, warum Apple keine Schwierigkeiten damit hat, alte Zöpfe als eines der ersten Unternehmen im IT-Geschäft abzuschneiden.

Zum Time-Magazin, dass das iPhone X soeben zu einer seiner "Erfindungen des Jahres" gekürt hat, sagte Ive, man habe für das neue Top-Smartphone "extrem komplexe Probleme" lösen müssen. Dazu gehört das Ersetzen des Home-Knopfes durch die Gesichtserkennung Face ID und neue Wischgesten. Apples Designer lernten regelmäßig aus der Vergangenheit, so Ive. "Es hilft, aufzupassen, was in der Geschichte passiert ist, damit man das Vertrauen bekommt, eine eigene Lösung zu finden." Vertrauen sei zwar kein Ersatz für Ingenieurskompetenz, aber der Glaube an eine Problemlösung helfe. "Und das ist wichtig."

Apple hatte in der Vergangenheit kein Problem damit, einst wichtige Hardwarekomponenten zu streichen. So kam der iMac 1998 als einer der ersten Rechner ohne Diskettenlaufwerk, während das iPhone 7 den Kopfhöreranschluss killte.

Apple sei gewillt, zu akzeptieren, dass das Bekannte nicht immer das Beste ist, so das Time-Magazin. Ive sagte dazu, dass das Festhalten an Funktionen, die in der Vergangenheit effektiv waren, zum Misserfolg führe. "Insbesondere wenn man daran uneingeschränkt festhält, egal wie hoch die Kosten sind." Nur auf kurze Sicht fühle sich ein solcher Weg weniger riskant und sicherer an. Beim weggelassenen Home-Knopf ist sich Ive bewusst, dass es für Apple nicht sonderlich komfortabel ist, Nutzer umlernen zu lassen. Man glaube aber, eine bessere Lösung gefunden zu haben. "Das bedeutet, dass man sich von etwas wegbewegt, das sich erfolgreich angefühlt hat." (bsc)