Desinformation: 15 EU-Staaten beklagen wachsende Anti-5G-Bewegung

Vandalismus gegen die Netzinfrastruktur und sprunghaft ansteigende Falschmeldungen bedrohten die Wirtschaft und die 5G-Ziele, heißt es in einer Erklärung.

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Desinformation: 15 EU-Staaten beklagen wachsende Anti-5G-Bewegung

(Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

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Die EU-Kommission soll noch in diesem Jahr eine Aufklärungskampagne rund um elektromagnetische Strahlen und die neue Mobilfunkgeneration 5G starten. Darauf drängen 15 Mitgliedsstaaten in einem am Montag veröffentlichten Brandbrief an die Brüsseler Regierungsinstitution unter Verweis auf "zunehmende Aktivitäten der Anti-5G-Bewegung" in der Gemeinschaft. Vandalismus gegen die Telekommunikationsinfrastruktur und "sprunghaft ansteigende Falschmeldungen" über Gefahren von Funktechnologien bedrohten die Wirtschaft in den betroffenen Ländern und das Ausrollen von 5G.

"Das zunehmende Misstrauen gegenüber der Mobilfunkausrüstung" könnte negative Auswirkungen auf den Ausbau einschlägiger Antennen sowie die Infrastruktur für kleinzellige 5G-Zugangspunkte haben, schlagen Bulgarien, Estland, Finnland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Tschechien, die Slowakei, Schweden und Zypern in dem von "Euractiv" publizierten Schreiben Alarm. Sie befürchten zudem, dass Genehmigungsverfahren für den Aufbau von Funkmasten weiter verzögert werden könnten.

"Es ist wichtig, jetzt zu handeln, um die Öffentlichkeit über die Vorteile von 5G" ins Bild zu setzen, heißt es. Die Technik könne etwa bei der geplanten digitalen und grünen Transformation helfen. Eine einheitliche Kommunikationsstrategie, die den EU-Bürgern zuverlässige Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen biete, sei dringend erforderlich. Die wissenschaftliche Forschung über Gesundheitsauswirkungen der Strahlung müsse fortgesetzt werden. Telekom-Konzerne haben Berichten zufolge im ersten Halbjahr – auch aufgrund von Corona-Verschwörungsmythen – rund 140 Anschläge auf Funkinfrastrukturen in ganz Europa gezählt. Die Mehrzahl der Attacken ereignete sich demnach in Großbritannien und den Niederlanden. In Deutschland ist das Problem laut Netzbetreibern nicht virulent. Die Bundesnetzagentur versicherte jüngst, dass sie die Einhaltung von Grenzwerten fortlaufend überprüfe.

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(olb)