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Detroit Become Human: Interaktiver Film Noir auf der Suche nach dem Humanismus

Was macht Menschlichkeit aus? Diese Frage beschäftigte Philip K. Dick Zeit seines Lebens. Quantic Dream will sie in seinem cinematischen Science-Fiction-Abenteuer beantworten.

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Detroit: Interaktiver Film Noir auf der Suche nach dem Humanismus

(Bild: Sony)

Lesezeit: 3 Min.

Das französische Studio von David Cage ist bekannt für seine filmreifen Adventure Heavy Rain and Beyond. In Köln trafen wir Executive Producer Guillaume De Fondaumière, der uns das Konzept von "Detroit: Become Human" erläuterte.

"Es geht um die grundsätzliche Frage: Was macht Menschlichkeit aus? Können Maschinen menschlich sein, wenn sie menschlich handeln?", griff Guillaume De Fondaumière die uralte Fragestellung auf, die sich durch alle Romane von Philip K. Dick zieht. Es spielt in Detroit, in einer düsteren Zukunftsversion dieser US-Stadt; dort werden Androiden für verschiedene Aufgaben produziert. Es gibt Krankenschwester-Androiden, Polizei-Androiden et cetera, für nahezu jede Arbeit. Sie alle werden von einem Konzern produziert, um ihre Arbeit "maschinell" zu erledigen. "Doch was passiert, wenn diese Maschinen plötzlich Gefühle entwickeln?", fragt Fondaumière. "Detroit" soll darauf Antworten geben.

Optisch ließ sich Quantic Dream sehr stark vom "Blade Runner" inspirieren.

(Bild: Sony)

Ähnlich wie die Vorgänger wird auch "Detroit" in verschiedene Kapitel aufgeteilt. Der Spieler wechselt zwischen den Rollen verschiedener Androiden. "Es gibt auch Menschen in Detroit, aber die können nicht vom Spieler übernommen werden", stellt Fondaumière klar. "Wir haben seit den vorigen Titeln viel dazu gelernt. Den größten Fortschritt haben wohl unsere Autoren gemacht. Sie wissen nun, wie sie eine Geschichte bereits sehr früh verzweigen können, sodass sich Spieldurchgänge stärker unterscheiden." Während die Vorgänger den Haupterzählstrang immer nur leicht variierten und immer wieder zu ihm zurückführten, soll "Detroit" die Geschichte wesentlich früher splitten. Das soll die Wiederspielbarkeit deutlich erhöhen: "Im Spiel gibt es kein Game Over, auch wenn Charaktere sterben. Aber wir sorgen dafür, das jeder Durchgang mindestens acht Stunden Spielzeit hat."

Träumen die Androiden von elektrischen Schafen? "Natürlich", sagt Guillaume De Fondaumière.

(Bild: c't)

Anders als bei "Beyond" soll "Detroit" wieder einer chronologischen Zeitleiste folgen. Erneut wurden bekannte Hollywood-Schauspieler aus der A-Liga verpflichte, doch dieses Mal arbeitet das Studio mit einem viel größeren Cast zusammen. "Wir sind mitten in den Motion-Capturing-Aufnahmen, die uns noch mindestens sechs Monate beschäftigen werden," erklärte Fondaumière. Dank der besseren PS4-Technik und den größeren Capturing-Rigs werden die Spielszenen nun wesentlich mehr in der offenen Stadt spielen: "Es sind nicht mehr nur kleine Kammerspiel-Szenen, sondern große Außenszenen", sagt Fondaumière.

Weil die Produktion im vollen Gange ist, gibt es auch noch keine Terminangaben, wann Detroit – das exklusiv für die PS4 vorgesehen ist – fertig werden soll. VR sei jedoch außen vor: "Wir experimentieren damit, haben aber keine Pläne, Detroit in VR umzusetzen", stellt der gebürtige Schweizer klar. Das Grundkonzept der Vorgänger-Spiele wolle er jedoch beibehalten. Das gelte auch für die Steuerung: "Wir machen sie nicht zu komplex, in zehn Minuten sollte sie jeder Spieler verstanden haben."

Da Sony noch keine Termine nennt, erwarten wir Detroit nicht vor 2018.

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(hag)