Deutsch-israelische Allianz fürs Surfen per Stromnetz

Der Mannheimer Energieversorger MVV will zusammen mit dem israelischen Unternehmen Main.net eine Lösung zur Datenübertragung über 230-Volt-Leitungen vermarkten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 76 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der Mannheimer Energieversorger MVV will zusammen mit dem israelischen Unternehmen Main.net eine Lösung zur Übertragung von Sprache und Daten via Stromleitung in Deutschland vermarkten (Powerline Communication, PLC). Zu diesem Zweck sei ein Joint Venture vereinbart worden, kündigte das Mannheimer Unternehmen am Dienstag an. Die MVV wolle zudem zehn Prozent an Main.net erwerben.

MVV und Main.net arbeiten den Angaben zufolge seit Jahresbeginn gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung der Powerline-Technik. MVV habe die Verfahren in ihrem Netzgebiet bereits erfolgreich erprobt, heißt es. Im Mannheimer Stadtteil Niederfeld sind 200 Privatkunden im Rahmen eines Feldversuchs via Stromleitung am Internet angeschlossen. Vom kommenden Jahr an soll die Technik in der gesamten Stadt angeboten werden. Das Joint Venture soll lokalen Energieversorgern die Powerline-Technik liefern und sie bei der Markteinführung unterstützen.

Die Powerline-Communication ist zwar beliebtes Forschungsprojekt von weltweit zahlreichen Arbeitsgruppen, doch bislang konnte noch kein Labor-Verfahren den Beweis der Praxistauglichkeit antreten. Insbesondere die teilweise heftigen Störabstrahlungen der verschiedenen Powerline-Modems verhindern bisher den öffentlichen Betrieb, da die Stromleitungen Frequenzen abstrahlen, die etablierte Funkdienste mit zugewiesenen Frequenzspektren stören. (dz)