Deutsche Digitale Bibliothek: Ă–ffentlicher Betrieb in Sicht

Mitte November könnte die Deutsche Digitale Bibliothek vom internen Testbetrieb in die öffentlich zugängliche Beta übergehen. Außerdem sollen auch endlich Bundesmittel für die weitere Digitalisierung von Kulturgütern fließen.

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Bislang läuft die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB), die die Bestände von 30.000 deutschen Kulturinstitutionen in digitaler Form verfügbar machen soll, noch im internen Testbetrieb. Doch im November könnte diese Betaversion in den öffentlichen Betrieb übergehen, wie Dr. Ellen Euler, Leiterin der Geschäftsstelle des Projekts, auf Anfrage von heise online bestätigte.

Dazu sei auch ein Launch-Event geplant, wobei der offizielle Starttermin der offenen Beta laut Euler noch zwischen Vertretern der Kultusministerkonferenz, der DDB und des Kulturstaatsministers abgestimmt werden muss. Nach erfolgtem Start soll die Plattform ab Frühjahr 2013 weitere Features erhalten. Genauere Details wollte Euler dazu noch nicht ausführen. Ebenfalls soll die Suche nach Kooperationspartnern weitergeführt werden, um schnell neue Inhalte für die DDB erschließen zu können – so wie es auch in der Digitalisierungsoffensive der Bundesregierung von Anfang des Jahres beschlossen wurde. Konkrete Namen für potentielle Partnerschaften nannte Euler nicht.

Auch in eine weitere Baustelle der DDB kommt nun Bewegung: Bislang sind zwar jährlich 2,6 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln für den Betrieb des Portals vorgesehen – für die Digitalisierung der ganzen Bücher, Filme, Bilder und weiteren Kulturgüter standen aber kein direkten Bundesmittel bereit. Wie das Bundestagsbüro des MdB Ansgar Heveling (CDU) auf Anfrage von heise online mitteilte, soll 2013 dafür eine Summe von fünf Millionen Euro aus dem Etat des Kulturstaatsministers zur Verfügung stehen. Diese müsse aber noch im Rahmen des gesamten Bundeshaushalt Ende November verabschiedet werden. Derzeit gebe es auf jeden Fall keine Anzeichen dafür, dass die Summe wieder aus dem Etat gestrichen wird. Unklar ist allerdings noch, auf welche Weise die Mittel dann für die Digitalisierungsvorhaben der beteiligten Institutionen verteilt werden.

Das Projekt der DDB, das 2009 als Beitrag zur Europäischen Digitalen Bibliothek Europeana ins Leben gerufen wurde, kam zuletzt eher langsam voran. So war zum Beispiel eine Ausschreibung für einen großen Digitalisierungspartner aus der Wirtschaft – laut Insidern auf Google zugeschnitten – ergebnislos zurückgezogen worden. Offenbar fand weder der Suchmaschinenriese noch ein anderes Unternehmen die in der Ausschreibung verlangte Digitalisierung auf eigene Kosten attraktiv. (axk)