Deutsche Musikindustrie warnt Tauschbörsen-Nutzer

Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände, weist Tauschbörsen-Nutzer darauf hin, dass sie mit illegalen Angeboten erwischt werden können. Zu 74 Prozent seien sich die Deutschen der Illegalität bewusst.

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"Wer jetzt nicht die Finger von Tauschbörsen lässt, muss mit Folgen rechnen", meint Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände (IFPI). Er hebt rhetorisch den Zeigefinger und weist ihn auf 74 Prozent der Deutschen, die laut dem jüngsten IFPI Online Music Report darum wissen, dass "Musikangebote in 'Tauschbörsen' praktisch immer illegal sind". Die Studie wurde von der Gesellschaft für Konsumforschung in Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Frankreich durchgeführt. Dabei wurden je Land 1000 Personen befragt, in Dänemark 500.

"Nirgendwo ist die Kenntnis der Illegalität höher als in Deutschland", heißt es als Fazit. In Frankreich liege der Wert für die Kenntnis der Illegalität bei 57 Prozent, in Großbritannien bei 62 Prozent und in Dänemark bei 72 Prozent. "Illegale Musikangebote gibt es auch in Deutschland millionenfach im Internet, nämlich vor allem in so genannten Tauschbörsen, in denen auch Deutsche massenhaft Musik illegal zum Herunterladen anbieten", meint Gebhardt. "Diese Anbieter haben sehr wohl ein Unrechtsbewusstsein, sie glauben nur, dass sie mit illegalen Angeboten nicht erwischt werden können. Dies ist jedoch ein Irrtum."

Erst vor kurzem hatte der Justiziar der internationalen Mutterorganisation IFPI (International Federation of the Phonographic Industry), Allen Dixon, gegenüber dem Wall Street Journal erklärt, der Verband wolle noch in diesem Jahr auch in Europa Tauschbörsen-Nutzer wegen Verbreitung von Musik-Raubkopien verklagen. (anw)