Deutsche Politiker im Internet - meist blamabel

Politik-digital , die Nachfolgerin der Wahlkampfsite "Wahlkampf98", ließ die 196 Homepages der 669 Abgeordneten des neuen Bundestags, der sich am Montag konstituierte, von einer Jury bewerten.

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Von
  • Florian Rötzer

Politik-digital, die Nachfolgerin der Wahlkampfsite "Wahlkampf98", ließ die 196 Homepages der 669 Abgeordneten des neuen Bundestags, der sich am Montag konstituierte, von einer Jury bewerten.

In einer knappen Entscheidung setzte sich in der Gesamtwertung die Website der scheidenden Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) gegen die rot-grüne Konkurrenz Matthias Berninger (Bündnis90/Grüne) und Johannes Kahrs (SPD) durch.

Das Internet als Zwei-Wege-Kommunikationsmedium wird offensichtlich aber kaum genutzt. Hier fanden die Juroren die "gravierendsten Defizite". Lars Hinrichs: "Das Internet wird von viel zu wenigen Abgeordneten als Chance für den direkten Bürgerkontakt genutzt. Wer 1998 im Netz noch schläft, kann nicht für eine neue Politik stehen." Aktualisiert wurden überdies viele Websites nach dem Wahlkampf noch nicht. Das Internet diente lediglich, so Politik-digital ernüchtert, als weitere, aber nicht eigenständige Plattform der Wahlwerbung. Die geringe Wertschätzung des für die Informationsgesellschaft so wichtigen Mediums findet bislang auch im Koalitionsvertrag der neuen Regierung ihre Fortsetzung, in dem die Informationspolitik kaum erwähnt wird.

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