KI-generierte Briefmarke: Deutsche Post reagiert auf vermeintliche Fehler

Die Deutsche Post vertreibt Krypto-Briefmarken. Bei einem neuen Motiv, dem Kölner Dom, fallen bei genauerem Hinschauen allerdings zwei Details auf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 141 Kommentare lesen
Briefmarke mit Kölner Dom

(Bild: Deutsche Post / Bearbeitung: heise online)

Update
Stand:
Lesezeit: 2 Min.

Viele Post-Kunden erreichte Ende der vergangenen Woche eine Information der Deutschen Post zur neuen Krypto-Briefmarke. Ende 2023 hatte die Post bereits eine Krypto-Briefmarke samt NFT mit dem Motiv "Brandenburger Tor" veröffentlicht, jetzt folgt in der Reihe "Historische Bauwerke in Deutschland" der "Kölner Dom". Der kommt in vier verschiedenen Farben, je nach Seltenheitsgrad.

Welche Briefmarke Kunden erhalten, entscheidet der Zufall.

(Bild: Deutsche Post)

Pink ist die seltenste Farbe, danach folgen Blau, Lila und Gelb. Das Kombi-Produkt der Post aus physischer 1-Euro-Briefmarke und NFT kostet rund 10 Euro. Welche Farbe Kunden erhalten, ist Zufall.

Die KI DALL-E, mit der das Motiv des Kölner Doms generiert wurde, hat Details hinzugefügt, die entweder veraltet sind oder die es nie gab. Aufgefallen waren die "Fehler" unter anderem dem Kölner Stadtanzeiger.

Zwei Fehler haben sich eingeschlichen.

(Bild: Deutsche Post / Bearbeitung: heise online)


Auf dem Bild ist eine Rosette über dem Haupteingang des Doms zu sehen, die es aber nie gegeben hat. Darüber hinaus gibt es das auf der Briefmarke abgebildete Baugerüst seit 2021 nicht mehr. Die vom Original abweichenden Details sind keine Fehler, teilt ein Sprecher der DHL Group heise online mit: "Die Darstellung des Kölner Doms haben wir ganz einfach der Künstlichen Intelligenz überlassen und dabei bewusst darauf verzichtet, nachträglich in den Gestaltungsprozess einzugreifen. Das Endergebnis zeigt dann eben auch, wie Künstliche Intelligenz arbeitet, dass eben nicht immer alles naturgetreu ist".

Das Bundesfinanzministerium weist darauf hin, dass der Kölner Dom "fast nie ohne Baugerüst" zu sehen ist, weil ständig Ausbesserungen gemacht werden müssen.

Ebenfalls auf Nachfrage gibt der Sprecher an, welcher Prompt für die Postmarke eingegeben wurde: "Create a colorful pixel artwork of the famous cologne cathedral. The sky should feature dramatic clouds in vibrant colors, highlighting the dreamy atmosphere of the artwork. The cathedral should be situated on a big square with groups of people taking in the sight. The square should be surrounded by smaller buildings, emphasizing the scale of the cathedral in comparison."

Darüber hinaus kündigt das Ministerium für 2025 weitere Krypto-Briefmarken an. Der Hype um NFTs – Non-Fungible Token – ist eigentlich erloschen. Für NFTs gibt es einen Eintrag im Blockchain-Kassenbuch, der nicht austauschbar sein soll. So soll mithilfe der Blockchain die Echtheit sichergestellt werden.

Update

Ergänzt, dass der Kölner Dom fast nie ohne Baugerüst zu sehen ist. Stellungnahme der Deutschen Post ergänzt.

(mack)