Deutsche Telekom bringt eigene 5G-Handys: T Phone fĂĽr den Massenmarkt

5G-Handys unter eigener Hausmarke kommen von der Telekom. Ab nächster Woche in Österreich und acht weiteren europäischen Märkten, nächstes Jahr in Deutschland.

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Zwei Smartphones

T Phone und T Phone Pro

(Bild: Magenta)

Lesezeit: 5 Min.
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Mit einer eigenen Smartphone-Marke und günstigeren Endgerätepreisen möchte die Deutsche Telekom (DTAG) mehr Kunden in ihre 5G-Netze locken. Der steigende Datenverbrauch füllt die 4G-Netze (LTE), was den Netzbetreiber auf Dauer teurer kommt als das effizientere 5G. Jetzt sollen passende Handys unter 300 Euro den Umstieg auf 5G beschleunigen. Auftritt: T Phone und T Phone Pro.

Beides sind Android-Geräte mit einem Mediatek-Chipsatz (Dimensity 700) mit zwei Rechenkernen im 2,2-GHz-Takt und sechs weiteren im 2-GHz-Takt. Kein Wunder, basieren die Handys doch auf dem von T-Mobile USA vertriebenen REVVL 6 PRO 5G, das wiederum eine Entwicklung Mediateks ist. Der taiwanische Chipentwickler und Google arbeiten seit 2017 eng zusammen, um die Zertifizierung neuer Android-Geräte zu beschleunigen. Dieses Programm heißt Google Mobile Services Express (GMS Express). Google stellt dabei vorgetestete Android-Builds zur Verfügung.

Weitere Gemeinsamkeiten von T Phone und T Phone Pro sind Android 12, eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse, SD-Kartenschlitz für bis zu zwei Terabyte zusätzlichen Speicher, USB-C (laden bis 15 Watt), Bluetooth 5.1, Fingerabdrucksensor, Gesichtserkennung zur Entsperrung des Geräts sowie Spritzwasserschutz, der sich auf IP52/IPX2 beschränkt. Sicherlich gehören GPS und WLAN ebenfalls dazu, auch wenn das aus den am Donnerstag veröffentlichten Unterlagen noch nicht hervorgeht. Das US-Modell unterstützt WLAN nach den IEEE 802.11 a/b/g/n/ac. Der Fingerabdrucksensor ist offenbar im Einschaltknopf auf der Seite integriert.

Zu den Unterschieden zwischen dem kleineren T Phone (6,52 Zoll Bilddiagonale, 1600 x 720 Pixel) und dem größeren T Phone Pro (6,82 Zoll, 1640 x 720 Pixel, 395 ppi, vermutlich 60 Hz Bildwiederholrate) zählen der Arbeitsspeicher (4 respektive 6 GByte), der Massenspeicher (64/128 GByte), die Akkukapazität (4500/5000 mAh), Gewicht (195/214 Gramm) und die Außenmaße (gerundet 167 x 76 x 9 mm beziehungsweise 174 x 78 x 9 mm). Der Pro-Variante vorbehalten sind NFC und drahtloses Laden.

Beide Modelle haben hinten eine Hauptkamera mit 50 Megapixel, die Videos in 2K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufnimmt, LED-Blitz, eine 2-Megapixel-Kamera für Tiefenauswertung und eine 2-Megapixel-Kamera für Makroaufnahmen. Beim Pro-Modell kommt noch eine 5-Megapixel-Kamera für Weitwinkelaufnahmen hinzu. Für Selfies sind vorne Aufnahmemodule mit 5 respektive 16 Megapixel eingebaut. Magenta hat Beispielfotos beider Modelle online gestellt.

Ab 5. Oktober verkauft die österreichische DTAG-Tochter Magenta das T Phone zu einem Preis von 229 Euro (inkl. 20% Umsatzsteuer), das T Phone Pro für 279 Euro. Magenta-Kunden mit Rechnungslegung müssen noch drei Euro Urheberrechtsabgabe dazurechnen, profitieren aber unter Umständen von einem günstigeren Verkaufspreis (ab null Euro).

Parallel gelangen die beiden Smartphonemodelle auch bei den DTAG-Töchtern in Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, der Slowakei und der Tschechischen Republik zum Verkauf. In Deutschland möchte die Telekom ihre T Phones Anfang 2023 auf den Markt bringen.

Mit der Rechenkraft des Dimensity 700, den wir unter anderem vom Realme 8 5G kennen, landen die T Phones im unteren Mittelfeld, für Telefonie und die Verwendung von E-Mail, Messenger- und News-Apps ist das aber vollkommen ausreichend. Von dem ausladenden Kamera-Areal sollte man sich nicht blenden lassen, die Hauptkamera ist aber sicherlich brauchbar.

In den USA vertreibt T-Mobile seit Jahren Handys für preissensible Kunden unter der Eigenmarke REVVL. In Europa ist das zwar nicht ganz neu, der gereifte Leser mag sich an das T-Mobile G1 erinnern, aber gesehen haben wir solche Geräte schon länger nicht.

Warum die Deutsche Telekom jetzt wieder antaucht, erklärt exemplarisch die Österreich-Tochter Magenta: Sie hat 5G zwar schon 2019 eingeführt, doch Ende 2021 hatten erst drei Prozent der Kunden sowohl ein 5G-fähiges Handy als auch einen passenden Tarif. Inzwischen enthalten alle aktuellen Magenta-Tarife 5G-Zugang. Also hat sich der Anteil in den neun Monaten des laufenden Jahres zwar verdreifacht, ist damit aber immer noch einstellig.

"Mit der Markteinführung des T Phone will Magenta den Anteil der 5G-User deutlich steigern", verrät das Unternehmen, "Ziel ist es, dass bis Ende 2023 ein Drittel aller Magenta-Mobilfunkkunden die Vorteile von 5G erlebt." (ds)