Deutsche Telekom steigert Umsatz um knapp ein Drittel
Die Telekom legt im ersten Quartal ordentlich zu. T-Mobile US steuert den Löwenanteil zum Umsatz bei.
Die Deutsche Telekom ist in das Geschäftsjahr 2021 mit einer satten Umsatzsteigerung um 32,3 Prozent gestartet. 26,4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete der Telekommunikationskonzern im ersten Quartal. Haupttreiber ist die US-Tochter T-Mobile US, die nach der Sprint-Übernahme den Löwenanteil der Umsatzsteigerung ausmacht.
Starkes Auslandsgeschäft
Ohne Hilfe von T-Mobile US hätte die Telekom dennoch eine ordentliche Umsatzsteigerung hingelegt, wie die Geschäftszahlen für das erste Quartal der Telekom zeigen. Nach Abzug der Umsätze des US-Mobilfunkers und weiterer Effekte hätte immer noch eine Umsatzsteigerung von 7,1 Prozent in den Büchern gestanden.
Allerdings hat die Fusion von T-Mobile US und seinem ehemaligen Konkurrenten Sprint auch Nachteile, denn sie kostet Geld. Die Synergieeffekte durch die Fusion wiegen jedoch deutlich schwerer: zwischen 2,8 Milliarden US-Dollar und 3,1 Milliarden US-Dollar sollen sie alleine 2021 betragen. Zum Gesamtumsatz trägt T-Mobile US etwa 16,48 Milliarden Euro bei. Zum Vergleich: Der Deutschlandanteil beträgt 5,94 Milliarden Euro, im restlichen Europa erwirtschaftete die Telekom 2,73 Milliarden Euro. Damit setzt die Telekom den Großteil weiterhin im Ausland um. 76,4 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erzielt, im Vorjahreszeitraum betrug der Anteil noch 69,7 Prozent.
Die europäischen Telekom-Ableger entwickelten sich positiv. Die Corona-Pandemie hatte zwar spürbare Auswirkungen auf das Roaming-Geschäft, trotzdem steigt der Gesamtumsatz dort um 0,8 Prozent auf 2,73 Milliarden Euro an. 151.000 neue Mobilfunkvertragskunden konnten dort gewonnen werden. Hinzu kommen 58.000 neue Breitbandkunden und 191.000 Kunden von Bundle-Angeboten bestehend aus Festnetz und Mobilfunk.
Glasfaser und Mobilfunk in Deutschland
Dabei läuft das Glasfasergeschäft in Deutschland weiter auf einem guten Niveau. Zum Quartalsende verzeichnete die Telekom 16,3 Millionen glasfaserbasierte Anschlüsse (FTTH, FTTC und Vectoring) und damit 1,5 Millionen mehr als noch im Vorjahr. Im ersten Quartal sollen allein 368.000 davon dazugekommen sein. Rund 93.000 neue Breitbandkunden konnten dazugewonnen werden, 10.000 mehr als noch im Vorjahr, heißt es vom Telekom-Konzern.
Beim Mobilfunk ging es von den Kundenzahlen insgesamt aufwärts. Rund 878.000 Mobilfunkkunden konnte die Telekom hinzugewinnen. Die Telekom hat nun etwa 49,1 Millionen Mobilfunkkunden. Allerdings kehrten etwa 3,47 Millionen Vertragskunden der Telekom den Rücken, eine Veränderung um 13,3 Prozent.
Die FestnetzanschlĂĽsse gingen um 0,2 Prozent zurĂĽck, etwa 28.000 AnschlĂĽsse weniger als im Vorjahreszeitraum.
Weiterhin problematisch ist das Systemgeschäft der Telekom mit T-Systems, wenngleich die Kennzahlen hier weitgehend stabil sind. Der Auftragseingang liegt mit 0,9 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals 2020. Der Umsatz ging jedoch um 4,4 Prozent auf eine Milliarde Euro zurück.
Das Funkturmgeschäft von Group Development zog an. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf nunmehr 282 Millionen Euro. Hinzu kamen zum Jahresanfang die Mobilfunkstandorte in Österreich. Bereinigt von diesem nicht organischen Zuwachs hat sich die Anzahl der Standorte um 1200 auf 42.600 erhöht.
Leicht verbesserte Prognose
Unter dem Strich bleibt der Deutschen Telekom konzernweit ein Gewinn von 936 Millionen Euro für das erste Quartal 2021 und damit 2,2 Prozent mehr als noch zuvor. Bereinigt steht ein Minus von 1,6 Milliarden Euro, die nach Angaben der Telekom auf höhere Zinsaufwendungen, Abschreibungen und Minderheitenanteile zurückzuführen sind. Der Konzern sieht sich aber auf einen guten Weg: "Wir halten das Tempo und setzen unsere Wachstumsstory fort", sagte Finanzvorstand Christian Illek. Entsprechend hob der Konzern die Prognose für den bereinigten operativen Gewinn (EBITDA After Leases) an: Statt 37 Milliarden Euro sollen es nun mehr als 37 Milliarden Euro werden.
Der Aktienkurs der Deutschen Telekom zog nach Börsenöffnung und einem Abfall der letzten beiden Tage am Mittwochvormittag um knapp 1,7 Prozent an. Eine Aktie ist nun 16,65 Euro wert.
(olb)