Deutsche Telekom verkauft US-Mobilfunksparte an AT&T

AT&T zahlt für T-Mobile USA rund 39 Milliarden Dollar – etwa 28 Milliarden Euro – in bar und Aktien. Das teilten die Unternehmen am Sonntag mit.

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Die Deutsche Telekom hat ihr zuletzt schwächelndes US-Mobilfunkgeschäft nach knapp zehn Jahren an den Konkurrenten AT&T verkauft. AT&T zahlt für T-Mobile USA rund 39 Milliarden Dollar in bar und Aktien (etwa 28 Mrd Euro), wie die Unternehmen am Sonntag mitteilten.

Die Telekom hatte zuletzt ihren US-Mobilfunker auf den Prüfstand gestellt. Die Nummer vier im amerikanischen Mobilfunk-Markt verlor Kunden und drohte, hinter die Konkurrenz zurückzufallen. Viele Nutzer beschweren sich über unzureichende Netzabdeckung und wanderten zu den größeren Anbietern ab. Ende 2010 hatte T-Mobile USA rund 34 Millionen Kunden.

AT&T zahlt 25 Milliarden Dollar in bar und den Rest in Aktien. Die Telekom wird damit bis zu acht Prozent am US-Branchenführer halten und größter Minderheitsaktionär sein.

Der amerikanische Konzern hat sich zwar das Recht vorbehalten, den Baranteil zu erhöhen und dafür weniger eigene Aktien herzugeben. Die Deutschen werden jedoch mindestens fünf Prozent der Anteile erhalten. Auch ein Sitz im Verwaltungsrat ist für die Telekom vorgesehen. Vor der Mitteilung hatte bereits die Tageszeitung Die Welt von dem Geschäft berichtet.

Die Telekom hatte sich zuletzt alle Möglichkeiten offengelassen: Eine Partnerschaft, einen Börsengang, einen teilweisen oder kompletten Verkauf der Tochter oder eine Netzkooperation. Seit drei Jahren kochten immer wieder Spekulationen über eine Verbindung zwischen T-Mobile USA und der Nummer drei Sprint Nextel hoch.

Die Telekom hatte 2001 die US-Mobilfunkanbieter VoiceStream und Powertel gekauft und sie später in T-Mobile USA umbenannt. Der Kaufpreis wurde damals auf rund 28 Milliarden Dollar taxiert, ist aber wegen schwankender Aktienpreise nicht vergleichbar. Zudem steckte die Telekom in der Zwischenzeit viel Geld in das Netz.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten galt das US-Geschäft eine Zeit lang als Ertragsperle. Vor einigen Jahren wurde jedoch deutlich, dass es als Nummer vier im US-Markt an schierer Größe fehlt, von der AT&T und der zweite Riese Verizon Wireless profitieren.

Das Netz der Telekom im Riesenland USA gilt trotz der Investitionen als schlecht ausgebaut; zudem fehlte den Deutschen in Amerika das populäre Apple-Handy iPhone, um die Massen anzuziehen. (dpa) / (se)