Deutsche Töchter des US-Kabelriesen Liberty wachsen

Internet und Telefon über Kabel sind bei den Kunden von Unitymedia und Kabel BW weiter ein Renner. Auch an den Finanzzahlen ihrer deutschen Ableger hat die mächtige US-Mutter ihre Freude.

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Der aus Unitymedia und Kabel BW geformte deutsche Kabelriese hat im vergangenen Jahr bei stabiler Kundenbasis und Reichweite 767.500 Abonnenten für Dienste wie Internet, Telefon und DIgitalfernsehen gewinnen können (PDF-Datei). Bei einem Umsatzwachstum von 11 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro konnte der Kabelnetzbetreiber das um Einmaleffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) um 11 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro steigern. Wegen Abschreibungen und Zinsen schreibt das Unternehmen allerdings weiter rote Zahlen und weist für 2012 einen Verlust von 259 Millionen Euro aus (Vorjahr: 210 Millionen).

Unitymedia und Kabel BW waren im Mai 2012 unter dem Dach des US-Kabelriesen Liberty Global vereint worden. Die Kabelnetze des Unternehmens erreichen gut 12 Millionen Haushalte in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Ende 2012 verzeichnete der Kabelnetzbetreiber 7,05 Millionen Kunden (plus 1 Prozent), die sich zunehmend für die verschiedenen Dienste des Anbieters erwärmen. So stieg die Zahl der insgesamt verkauften Abonnements (in der Branche "Revenue Generating Unit" oder RGU genannt) um 7 Prozent auf 11,14 Millionen. Damit kommen rechnerisch auf jeden Kunden 1,58 Abonnements (Vorjahr: 1,50).

Die Zahl der TV-Abonnenten blieb 2012 mit 6,69 Millionen annähernd auf Vorjahresniveau. Dabei ist nutzen immer mehr Kunden die Digital-TV-Angebote des Kabelriesen. Während Unitymedia Kabel BW bei Analog-TV-Abos einen Rückgang von 6 Prozent verzeichnet, stieg die Zahl der Digital-Abonnements um 10 Prozent auf knapp 2,19 Millionen. Besonders dynamisch wächst die Nachfrage nach Telefon und Internet über Kabel. Hier konnte der Kabelnetzbetreiber um jeweils über 20 Prozent zulegen und verzeichnete zum Jahresende 2,22 Millionen Telefon-Abos sowie 2,23 Millionen Internetkunden.

Die Vorjahreswerte wurden zum Vergleich errechnet, die Fusion von Kabel BW und Unitymedia unter dem Liberty-Dach war Ende 2011 von den Wettbewerbshütern genehmigt und zum 1. Juli 2012 vollzogen worden. Der Mutterkonzern selbst konnte seinen Jahresumsatz (PDF-Datei) um 6 Prozent auf 10,3 Milliarden US-Dollar steigern und schreibt nach einem Verlust von 772 Millionen US-Dollar im Jahr 2011 mit einem Jahresgewinn von 323 Millionen US-Dollar nun wieder schwarze Zahlen. Freude hat Liberty auch an der Entwicklung der Schweizer Tochter UPC Cablecom. Der Kabelnetzbetreiber konnte seinen Jahresumsatz um 3,7 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken steigern und 206.000 neue Kunden gewinnen. (vbr)