Deutsche bilden EU-Schlusslicht bei der Nutzung sozialer Medien
42 Prozent der deutschen Internetnutzer verfassen laut neuen Eurostat-Zahlen Mitteilungen in sozialen Netzwerken, während der Anteil in Portugal bei 75 Prozent liegt. Breitband haben inzwischen 82 Prozent der hiesigen Haushalte.
42 Prozent der deutschen Internetnutzer verfassen Mitteilungen in sozialen Netzwerken, während der Anteil beim Spitzenreiter Portugal bei 75 Prozent liegt. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erhebung (PDF-Datei) des Statistikamts Eurostat hervor. Deutschland bildet demnach zusammen mit Tschechien und Frankreich, wo 35 beziehungsweise 40 Prozent der Surfer auf Facebook, Google+, Twitter und Co. Nachrichten hinterlassen, das Schlusslicht bei sozialen Medien. Acht Prozent der Onliner hierzulande betreiben Webseiten oder Blogs. Hier liegt Deutschland eher im Mittelfeld zwischen den Niederlanden (17 Prozent) und Irland, Polen sowie Zypern (je fünf Prozent).
Insgesamt blieben bei der Befragung von Haushalten mit mindestens einer Person im Alter zwischen 16 und 74 Jahren im Jahr 2012 in den EU-Mitgliedsstaaten das Versenden und Empfangen von E-Mails sowie die Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen die am meisten durchgeführten Internetaktivitäten mit einem Anteil von 89 beziehungsweise 83 Prozent. 61 Prozent der Nutzer haben online Nachrichten gelesen, 54 Prozent Bankgeschäfte übers Internet ausgeführt, 52 Prozent aktiv soziale Netzwerke bedient und 50 Prozent Reisedienstleistungen gebucht.
Zwischen den einzelnen Ländern gibt es dabei große Abstände. So beziehen 92 Prozent der litauischen Onliner Informationen aus Presseerzeugnissen im Netz, während es in Frankreich nur 38 Prozent sind. Finnland ist führend beim Online-Banking mit einer Nutzungsquote von 91 Prozent sowie beim Abruf von Reiseservices mit 69 Prozent.
Der Anteil von Haushalten mit Internetzugang hat sich zwischen 2006 und 2012 in allen Mitgliedstaaten erhöht. Zwischen einzelnen Ländern tut sich hier aber nach wie vor ein digitaler Graben auf. Während die Quoten in den Niederlanden, Luxemburg sowie Dänemark und Schweden über 90 Prozent liegen, betragen sie in Bulgarien, Griechenland und Rumänien nur knapp über 54 Prozent. Für Deutschland weist die Statistik einen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte gestiegenen Anteil vernetzter Haushalte in Höhe von 85 Prozent aus. Der (N)onliner-Atlas 2012 ging im Juni von 75,6 Prozent Internetnutzern in der deutschen Bevölkerung aus.
Bei Breitbandverbindungen hat sich die Bundesrepublik um vier Punkte auf eine Abdeckung von 82 Prozent gesteigert und liegt damit im Spitzenfeld hinter Dänemark und Finnland mit je 85 sowie Großbritannien mit 80 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt mittlerweile bei 72 Prozent, während es 2011 noch 68 Prozent waren. Abgeschlagen bleiben auch hier Bulgarien, Griechenland und Rumänien mit je rund 50 Prozent. (jk)