Deutscher Elektronik-Markt: Weniger Computer-Verkäufe, Wearables im Plus

In den vergangenen Jahren sorgten Home Office und Distanzunterricht für rege Nachfrage. Die Zeit ist laut Zahlen des Branchenverbands gfu vorbei.

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Eine Frau schaut einer Frau beim Schauen zu.

(Bild: gfu)

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Der deutsche Elektronik-Markt ist im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro gewachsen. Den größten Anteil davon machen Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und IT-Produkte aus, zusammengefasst als "Consumer Electronics" (CE). Dieser Bereich wuchs um 1,8 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro.

Allerdings entwickelten sich die drei CE-Segmente sehr unterschiedlich, schreibt der Branchenverband gfu: Der Umsatz mit Unterhaltungselektronik schrumpfte um 4,2 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Euro. Privat genutzte Telekommunikations-Produkte erreichten mit einem Zuwachs um 14,8 Prozent knapp 7 Milliarden Euro Umsatz. Mit privat genutzten IT-Produkten ergab sich ein Umsatzminus von 11,5 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Euro.

Innerhalb der IT-Produkte verzeichnete der Handel insbesondere mit Desktop PCs (-13,5 %), Notebooks (-10,1 %) und Tablet-PCs (-14,7 %) deutliche Umsatzrückgänge. Da die Durchschnittspreise bei Desktop-PCs und Tablet-PCs gestiegen war, fiel das Umsatzminus dieser Produkte geringer aus als die jeweiligen Stückzahlrückgänge. "Die Investitionen für Home Office und Distanzunterricht, die in den Jahren zuvor für außergewöhnliches Wachstum sorgten, sind nun offensichtlich abgeschlossen", schreibt die gfu. Fitnesstracker und Smart Watches, also Wearables, wuchsen im Umsatz um 9,5 Prozent auf 629 Millionen Euro.

Bei Fernsehern, der größten einzelnen Produktkategorie, sank der Absatz im Jahresvergleich um 16,8 Prozent auf knapp 2,7 Millionen Geräte. Dem gegenüber stieg der Durchschnittspreis aller verkauften TV-Geräte um 8,7 Prozent auf 688 Euro. Dadurch ging der Umsatz um 9,6 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zurück. Im ersten Halbjahr des Coronajahres 2020 war der Absatz noch auf 3,1 Millionen Fernseher gestiegen, mit einem Durchschnittspreis von 557 Euro wurden aber deutlich günstigere Geräte als zuletzt gekauft.

Unter anderem auch bei Kameras, Bluray- und DVD-Playern sowie Audiotechnik waren deutliche Rückgänge zu beobachten. Der Absatz von Kopfhörern und Mobilfunk-Headsets dagegen stieg im ersten Halbjahr um 13,7 Prozent auf gut 7,4 Millionen Geräte, der Umsatz legte dabei um 19 Prozent auf 583 Millionen Euro zu. Verkäufe von Media-Boxen und -Sticks wuchsen um rund 31 Prozent auf 883.000 Geräte – bei einem Umsatzplus von 36 Prozent auf 64 Millionen Euro.

Der andere große Bereich der Heimelektronik sind die Elektro-Haushaltsgeräte. Der Markt der Großgeräte wuchs um 8,3 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro, während mit Elektro-Kleingeräten 3,2 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Das bedeutet ein Minus von 4,8 Prozent gegenüber der ersten Hälfte 2021.

(anw)