Deutschlands größtes IT-Bootcamp
Die Berliner "Spiced Academy" und die Hamburger IT-Schule "Neue Fische" haben sich zu einem Bildungsanbieter zusammengeschlossen.
- Dorothee Wiegand
Kurzes Training, hohe Frauenquote, maßgeschneiderte Angebote für Alleinerziehende - die "Neue Fische - School and Pool for Digital Talent" mit Hauptsitz in Hamburg und die "Spiced Academy" in Berlin machen vieles anders als klassische IT-Ausbilder. Durch den Zusammenschluss der beiden innovativen Bildungsanbieter entsteht jetzt Deutschlands größtes IT-Bootcamp.
Das gemeinsame Angebot richtet sich an Hochschulabsolventen, aber auch an Studienabbrecher und Menschen auf der Suche nach einer neuen beruflichen Ausrichtung. 12 Wochen Ausbildung in einem der Bootcamps der beiden Unternehmen plus Bewerbungscoaching soll sie fit machen für einen Job in der IT; Teilnehmer in Teilzeit absolvieren die Kurse in 24 Wochen. In den Camps geht es um Web-Entwicklung, UX-Design, Programmierung von Apps oder Cloud-Anwendungen, Datenanalyse und KI.
Hoher Frauenanteil
Die Leitung beider Unternehmen liegt künftig bei Dalia Das, die Gründerin von "Neue Fische". Durch den Zusammenschluss sei "das größte Bootcamp für digitale Talente in Deutschland" entstanden, so Das. 92 Prozent der Bootcamp-Absolventen finden laut Anbieter einen Job im IT-Umfeld. Der Frauenanteil liegt bei rund 40 Prozent – mehr als doppelt so hoch wie der Anteil der in der IT-Branche tätigen Frauen. "Dies zeigt, wie groß das tatsächliche Interesse von Frauen ist, im IT-Umfeld zu arbeiten", so Das.
Am 24. Oktober startete eine neue, sechsmonatige Ausbildung zum Data Practitioner, die vormittags online live stattfindet. Zielgruppen sind unter anderem alleinerziehende Personen und Eltern in Teilzeit. "Dieses Angebot gab es noch nie in Deutschland, dabei hat gerade diese Gruppe ein riesiges Potenzial, den Fachkräftemangel zu lindern", erklärt Das. Beide Unternehmen wollen künftig mehr Teilzeitangebote dieser Art anbieten. 2023 sollen unternehmensinterne IT-Weiterbildungen von Beschäftigten hinzukommen. Unternehmen trauten ihren Mitarbeitern einfach zu wenig zu, so die Expertin. Sie empfiehlt Arbeitgebern, sich auf der Suche nach IT-Fachkräften nicht nur auf dem umkämpften Arbeitsmarkt umzusehen, sondern eigene Beschäftigte für neue Aufgaben auszubilden.
(dwi)