Die Bilder der Woche

Bewegende Porträts, faszinierende Landschaftsaufnahmen, überraschende Perspektiven und mehr: Täglich kürt die heise-Foto-Redaktion das beste User-Foto aus der heise Foto-Galerie zum "Bild des Tages ". Wir haben hier noch mal alle Schmuckstücke für Sie zusammengetragen – inklusive Hintergrundinfos über die Fotografen, ihre Technik und zum "Making of":

Zum Piepen. Der neugierige Blick des Emu dürfte selbst ernste Naturen zum schmunzeln bewegen. Zu dem tollen Schnappschuss kam es, als Andreas Vöge auf der Suche nach schönen Tiermotiven durch den Duisburger Zoo schlenderte. Seine Wirkung erhält das lustige Porträt nicht nur durch den beinahe lachenden Gesichtsausdruck des Vogels, sondern auch durch die gelungene Schärfeführung und den Hintergrund, der das Muster der Gehegeabtrennung im Vordergrund harmonisch wieder aufnimmt.

2233. Schon der Name, "2233" des "Bild des Tages" vom Sonntag gibt Rätsel auf. Welche Geschichte mag hinter dem spannenden Motiv stecken? Sind es vielleicht die Daheimgebliebenen, die am Flughafen ihre Angehörigen verabschieden? Oder sind es gar verzweifelte "Holt uns hier raus"-Rufe? Fotograf "ruTRA" lässt dem Betrachter viel Raum für eigene Assoziationen. Wie auch immer, schon allein die Bildgestaltung – die straffe Geometrie der Fassade im Kontrast zu den gestikulierenden Menschen sowie die Gegenlichtsituation einhergehend mit der Schwarzweißumsetzung – eine gehörige Portion Dramatik.

Ruhe und Bewegung. Auch die Aufnahme "Das Smartphone" lebt von der Spannung zwischen der Bewegung der vorbeieilenden Menschen zu dem ruhig dasitzenden Smartphone-Besitzer sowie dem an der Wand lehnenden Fahrrad. Als geeignete Verschlusszeit für "verwischte Fußgänger" ermittelte Fotograf "Vice Versa" eine 1/8 Sekunde. Da die Passanten nicht alle zur selben Zeit vorbeikamen, montierte er sie aus nacheinander geschossenen Einzelbildern zusammen. Das große Fenster erhielt eine blaue Farbgebung, die Wassertreppe am unteren Bildrand einen leichten Bronzeton. Eine sehr schön gestaltete und technisch sauber umgesetzte Aufnahme.

Verwirrend schön. Treppen, Straßen, Wege eingerahmt von farbigem Glas und hellem Beton bilden das Labyrinth, das seine Wirkung vor allem durch die harmonisch ineinanderlaufenden Rundungen erzielt. Bei diesem hyperbolischen Panoramabild hat Markus Lissner nicht, wie oft praktiziert, den Boden ins Zentrum der Aufnahme gesetzt, sondern eine Seitenwand. Die grüne Beleuchtung ergab sich aus den getönten Scheiben einer Unterführung. Das Motiv zeigt das Peter-Merian-Haus in Basel.

Typisch Ostsee. Nein, nicht gemalt und auch nicht am Bildschirm retuschiert, sondern reine Natur versichert Fotograf "Bildkontrast ". Wer an der Ostsee lebt, kennt solche Stimmungen, die sich vor allem in den frühen Morgen- oder späten Abendstimmungen ergeben. Die weiche Zeichnung entsteht dann durch die extrem lange Belichtungszeit von 30 Sekunden. Sie sorgt dafür, dass sämtliche Strukturen des sich bewegenden Wassers zu einer harmonischen Fläche verschmelzen, aus die statischen Granitbrocken des Wellenbrechers fast unnatürlich herausstechen.

Monet oder Nolde? Als Fotograf "Bilderreich " diese bunte Blumenwiese in Szene gesetzt hat, hatte er vermutlich die zahlreichen impressionistischen Blumenbilder des französischen Malers Monet im Hinterkopf. Allein die Monet-typischen Blumen pflückenden Mädchen fehlen hier, um die sommerliche Stimmung perfekt zu machen. Die satten Farben erinnern allerdings eher an die prächtigen Blumenbilder des Expressionisten Emil Nolde. Insgesamt eine Aufnahme mit schöner Farbstimmung, bei der die Komposition in den Hintergrund rückt.

Steampunk pur – sowohl das Motiv als auch die Bearbeitung verhelfen dem Bild von Martin Kristiansen zum trendigen Retro-Look scheinbar längst vergangenen Zeiten. Tatsächlich stammt das Bild dem Titel zufolge aber von der 13.Schweizer Oldtimer Wanderfahrt in Chur – und die fand erst Mitte letzten Jahres statt (PDF).

(pen)