Die Bilder der Woche (KW14)

Extreme Perspektiven im Makrobereich und ein erfolgreiches Stickstoff-Fotoexperiment sind diesmal bei den Bildern der Woche die Hingucker.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sebastian Arackal

Waldameisen sind faszinierende Insekten, die in unseren Breiten leicht anzutreffen sind. Trotzdem sieht man recht selten wirklich gute Bilder von ihnen. Sie sind einfach schwer zu fotografieren. Wolfgang Korazija ist eine geniale Aufnahme gelungen, dafür lag er stundenlang auf der Lauer. Nachdem er den richtigen Platz für die Aufnahme gefunden hatte, baute er ein Setup aus externen Blitzen auf und lockte die Tiere mit einer Zuckerlösung an. Das Foto selbst gelang ohne Stativ und wurde in der Bildbearbeitung noch etwas optimiert.

Die Bilder der Woche (KW14) (7 Bilder)

Red Drops

Die Waldameise lichtete Wolfgang Korazija mit der DSLR Nikon D300s, einem 70-Millimeter-Objektiv (mit Zwischenring) bei Blende 16 und einer Verschlusszeit von 1/200 s ab. (Bild: nikkonwolf, Wolfgang Korazija)

Peter Griesbach legt eine einzigartige Fotografie einer "explodierenden" Blume vor. Eine Aufnahme mit ungewöhnlichem Entstehungsprozess, die der Fotograf hier im Detail schildert: "Lange Zeit habe ich mich mit der Vorstellung beschäftigt, tiefgefrorene Blumen zu zerschlagen, um den Moment der ‚Explosion’ festzuhalten. Vor größere Schwierigkeiten hat mich allerdings die Beschaffung von flüssigem Stickstoff gestellt. Nur bei Temperaturen um -200°C bekommt die Blüte die erforderliche Härte, um wirklich zu zersplittern. Nach längerer Recherche habe ich einen fotobegeisterten Unternehmer gefunden, der bereit war, mir für dieses Experiment Stickstoff zur Verfügung zu stellen. Doch Vorsicht, der Umgang mit flüssigem Stickstoff ist nicht ungefährlich! Es sind unbedingt entsprechende Schutzmaßnahmen zu beachten.

Das Set gestaltet sich eigentlich sehr einfach und besteht aus der Kamera auf einem Stativ, zwei Systemblitzgeräten, einer Lichtschranke sowie einer Keramikfliese, auf der die Blume später aufschlägt. Die Kamera steht vor dem Aufbau und wird manuell auf den geplanten Aufschlagpunkt fokussiert. Links und rechts der Fliese sind die Systemblitze positioniert, die später von der Lichtschranke ausgelöst werden. Die Lichtschranke wird so ausgerichtet, dass der Stiel der Blume den Lichtstrahl unterbricht, kurz bevor die Blüte auf der Fliese aufschlägt.

Zur Aufnahme selbst wird der Raum abgedunkelt. Danach wird die Blume am Stiel gehalten und die Blüte in den flüssigen Stickstoff getaucht. Nach fünf bis zehn Sekunden hat sie die erforderliche Starre erreicht. Dann wird die Kamera ausgelöst und die Blume so auf die Fliese geschlagen, dass die Lichtschranke auslöst und die Blitze abfeuert. Variationen hiervon lassen sich erreichen, indem man mit dem Timing der Blitzauslösung spielt." (sea)