Die Zukunft von DivX

Auf der CeBIT sprach der CEO von DivX-Networks, Jordan Greenhall, über die Zukunft des Videokompressionsverfahrens.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 179 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Volker Zota

DivXNetworks-CEO Jordan Greenhall sprach heute auf einer Pressekonferenz, die sein Unternehmen gemeinsam mit S.A.D. abhielt, über die Zukunft von DivX. Eigentlicher Anlass war die Vorstellung des "DivX Pro Video Pack", bestehend aus DivX 5.0.3 Pro En-/Decoder, MovieJack 2 für DivX, MP3-Encoder und DivX-Player, sprach. Dieser war ursprünglich als "DivX Pro Cinema Studio" angekündigt worden.

DivX 6.0 sei nicht vor 2004 zu erwarten, obwohl die Entwickler angeblich schon jetzt mit proprietären Algorithmen eine doppelt so effiziente Kodierung wie DivX 5.0.3 Pro erzielten, meint Greenhall. Angst vor dem in den Startlöchern stehenden MPEG-4-Nachfolger H.264 habe DivX daher nicht. Tatsache sei, dass offene Standards viel zu langsam "Real World"-taugliche Applikationen hervorbrächten, wie DivX eine sei und verwies dabei auf die Lizenzquerelen um MPEG-4 im vergangenen Jahr.

Die Strategie für die kommende Version ist indes noch nicht klar. Zunächst hatte man laut Greenhall mit dem Gedanken gespielt, die nächste Version von Grund auf neu zu entwickeln, die keinerlei bestehende Patente nutzt; der Versuch wurde aber schnell verworfen, weil dies ein nahezu unmögliches Unterfangen sei. Stattdessen wolle man, ähnlich wie schon bei OpenDivX, ein Open-Source-Projekt initiieren, dass von den noch zu gründenden "DivX Labs" koordiniert werden soll. Enthusiasten und Codec-Entwickler, aber auch Hardware-Entwickler sollen dort ihre Ideen beitragen. Inwieweit dieses Projekt wirklich nutzt, ist jedoch fraglich. Auf die Frage, warum DivX während der Entwicklung von DivX 4.x das OpenDivX-Projekt aufgegeben habe, antwortet Greenhall nämlich, dass es so gut wie keine brauchbaren Beiträge gegeben habe. Diejenigen, die gute Ideen beigesteuert hätten, arbeiten inzwischen für DivXNetworks.

Ein wichtiges Ziel der letztjährigen Bemühungen sei es gewesen, Hersteller von DSPs (Digitale Signalprozessoren) für Unterhaltungselektronik zu überzeugen, DivX-Unterstützung in ihre Entwicklungen zu integrieren. Inzwischen habe man mit den zehn wichtigstens DSP-Herstellern (beispielsweise Philips, Texas Instruments, Sigma Designs) Lizenzverträge abgeschlossen. Er gehe davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte diverse Anbieter DivX-fähige DVD-Player auf den Markt bringen werden. Mit Hardware-Lösungen für DivX 6 rechnet der DivX-Chef nicht vor 2005. (vza)