Die künstliche Intelligenz der Dinge: Eclipse Foundation stößt Projekt Kanto an

Kanto ist als offener in Go geschriebener Software-Stack für komplexe Edge-Devices in IoT-Umgebungen angelegt. Bosch.IO zählt zu den ersten Unterstützern.

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Die künstliche Intelligenz der Dinge: Eclipse Foundation startet Kanto-Projekt

(Bild: Blue Planet Studio / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die Eclipse Foundation und deren IoT Working Group haben ein neues Open-Source-Projekt aufgelegt, das sich nahtlos in das bereits existierende IoT-Ökosystem der Organisation einfügen soll: Kanto. Als Unterstützer der ersten Stunde hat Bosch.IO maßgeblich zu dem neuen Projekt beigetragen, mit dem Eclipse die Voraussetzungen schaffen will, um auch auf komplexen Edge-Devices einen Basissatz gemeinsamer Funktionen für I(I)oT-Anwendungen bereitstellen zu können.

Kanto ist als modularer, offener Software-Stack ausgelegt, der sich insbesondere für Edge-Computing-Anwendungen auf IoT-Geräten mit begrenzten Ressourcen eignen soll. Um das Open-Source-Projekt einerseits auf die in IoT-Umgebungen vorherrschenden Bedingungen zuzuschneiden, andererseits aber auch in das bereits bestehende IoT-Ökosystem der Foundation – mit Projekten wie Eclipse Ditto (Digital Twins) oder Eclipse Hono (Cloud Connectivity) – einzubinden, hat sich das Entwicklerteam entschieden, Kanto in Go zu programmieren. Aufgrund des modularen Konzepts sollen Entwicklerinnen und Entwickler neue und ergänzende Komponenten für Kanto aber auch in anderen gängigen Programmiersprachen wie C/C++ oder Rust implementieren können.

Während Eclipse und die OpenAtom Foundation im vergangenen Herbst mit dem Oniro-Projekt ein herstellerneutrales Betriebssystem angekündigt hatten, das die Interoperabilität künftiger Edge- und IoT-Geräte auf globaler Ebene sicherstellen soll, zielt Kanto primär darauf ab, die Komplexität beim Einrichten und Verwalten der Geräte beherrschbarer zu machen und die Voraussetzungen für Artificial Intelligence of Things (AIoT) zu schaffen. Dazu stellt das neue Projekt unter anderen Funktionen und Komponenten für Container-Management, Software-Updates sowie Cloud Connectivity, Digital Twins und lokales Messaging auf Basis offener Protokolle wie MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) oder CoAP (Constrained Application Protocol) bereit.

Der Kanto-Software-Stack für Edge- und IoT-Devices.

(Bild: eclipse.org)

Nach Einschätzung der Verantwortlichen bei Bosch und der Eclipse Foundation soll Kanto neue Einsatzszenarien in der vernetzten Fertigung, für intelligente Gebäude und Geräte bis hin zu Software-defined Vehicles (SDV) eröffnen. Insbesondere im Hinblick auf die Orchestrierung von Softwareprozessen bei SDVs im Automotive-Sektor stelle Kanto einen wichtigen Baustein für die Integration von Cloud und Edge dar, betont Daniel Krippner, Enterprise Architect und Tech Strategist für SDVs bei Bosch. Gemeinsam mit Unternehmen wie AVL, Bosch, Continental Automotive, Microsoft, Red Hat und ZF Innovationen hat die Eclipse Foundation zudem eine Arbeitsgruppe für softwaredefinierte Fahrzeuge (SDV-Arbeitsgruppe) gegründet, die zum Ziel hat, einen der ersten Software-Stacks samt dazugehöriger Werkzeuge für die Kernfunktionen neuer Fahrzeugklassen zu entwickeln.

Mehr Details zu Kanto und der Kooperation zwischen Eclipse Foundation und den weiteren Projektpartnern wie Bosch.IO bieten der Blogbeitrag zur Ankündigung, die Kanto-Website sowie das GitHub-Repository.

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