Dienstag: NASA-Projekt eingestellt, Amazon investiert Milliarden in Mexiko

NASA ohne "engagierten Partner" + Milliardeninvestition von Amazon + Apple wird bestraft + Tesla in der Pflicht + Humanoid-Roboter knackt Geschwindigkeitsrekord

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Ein Satellit umkreist die Erde, dazu Text: DIENSTAG NASA-Projekt OSAM-1, Amazons, EU-Kartellstrafe, Tesla-Werk & Unitree H1

(Bild: Andrey Armyagov / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die US-Raumfahrbehörde NASA beendet ihr Satellitenbetankungsprojekt nach technischen Schwierigkeiten, Kostenüberschreitungen und Problemen mit dem Zeitplan. Die Amazon-Tochter AWS plant ein Zentrum für Cloud-Technologien in Mexiko. Immer mehr Unternehmen siedeln sich in dem nordamerikanischen Land an. Und Brüssel verhängt wegen kartellrechtswidriger Apple-Vorschriften eine Milliardenstrafe gegen den US-Konzern – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das Projekt On-orbit Servicing, Assembly, and Manufacturing 1 (OSAM-1) der US-Raumfahrtbehörde NASA zielte darauf ab, den in die Jahre gekommenen Erdbeobachtungssatelliten Landsat-7 aufzutanken und Fertigungstechnik im Weltraum zu demonstrieren. Doch dazu wird es nicht kommen. Die NASA beendet das Zwei-Milliarden-Dollar-Projekt nach erheblichen technischen, finanziellen und terminlichen Schwierigkeiten. Auch fehle ein "engagierten Partner". Das kann als Kritik am Projektpartner Maxar gelesen werden. "Schlechte Leistung": NASA-Projekt zur Satellitenbetankung eingestellt

Die österreichische Förderaktion netidee Call 19/2024 ist gestartet. Innovative Internet-Projekte sowie die Weiterentwicklung bereits erfolgreicher Internet-Projekte werden mit insgesamt einer Million Euro gefördert. Auch für Abschlussarbeiten an österreichischen Hochschulen winkt finanzielle Unterstützung. Vergeben werden zusätzlich der Martin-Prager-Integrationspreis und ein Sonderpreis zum Thema "Digitale Entscheidungsfindung". Eingereicht werden kann online auf www.netidee.at bis 8. Juli 2024.

Immer mehr Unternehmen verlagern ihre Aktivitäten näher an ihre Zielmärkte, ein Vorgehen, das auch als Nearshoring bezeichnet wird. Mexiko bildet zusammen mit den USA und Kanada eine nordamerikanische Freihandelszone, was das Land besonders attraktiv für Investitionen mit Blick auf den US-amerikanischen Markt macht. Im April 2022 verkündete Microsoft den Bau eines regionalen Rechenzentrums im zentralmexikanischen Queretaro. Auch der Intel plant, seine Präsenz in Lateinamerika zu verstärken. Und Tesla hat mit viel Tamtam ein Werk in der Nähe Monterreys angekündigt. Nun zieht Amazon nach und kündigt Milliardeninvestitionen in Mexiko an.

Apple soll durch bestimmte App-Store-Regeln seine Marktmacht missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft ausgebremst haben. Das zumindest ist das Ergebnis einer Untersuchung der EU-Kommission. Knackpunkt ist Apples generelles Verbot für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- respektive Abomöglichkeiten zu verweisen. Dabei handele es sich um "unlautere Handelsbedingungen", so die Kommission. Apple will sich wehren. Kartellrechtswidrige Apple-Vorschriften: Brüssel verhängt Milliardenstrafe

Tesla will neben seinem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände im brandenburgischen Grünheide einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Waldfläche weichen. Die Einwohner von Grünheide haben sich vor zwei Wochen bei einem Bürgerentscheid gegen die Erweiterungspläne des Autobauers ausgesprochen. Knapp zwei Drittel stimmten gegen die Pläne. Rechtlich bindend ist das Votum zunächst nicht. Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) sieht die Firma in der Pflicht. Grünheide: Ministerpräsident Woidke glaubt, Tesla habe Bürger nicht mitgenommen

Der humanoide Roboter H1 des chinesischen Unternehmens Unitree ist etwa 1,8 m groß und wiegt 47 kg. Die Beine haben je fünf bewegliche Gelenke, die von hauseigenen Motoren angetrieben werden. Die Motoren treiben auch die Arme des H1 an. Etwa 90.000 US-Dollar soll der Roboter kosten. Die Entwickler haben ihm schnelleres Laufen beigebracht. An die Laufgeschwindigkeit eines Menschen kommt der Unitree H1 zwar nicht heran, knackt aber den Rekord für zweibeinige humanoide Roboter. Humanoider Roboter Unitree H1 knackt Geschwindigkeitsrekord im Laufen

Auch noch wichtig:

(akn)