Dienstag: US-Regierung warnt vor Spyware, Überwachungsvorwürfe gegen Xiaomi
US-Warnung vor Spyware + Xiamoi spioniert + Telegram unsicher + Googles Anti-Gewerkschafts-Strategie + Möglicher Interessenkonflikt im Gesundheitsministerium
Die US-Regierung warnt ihre Bürger vor Gefahren, die von kommerziell verfügbarer Überwachungssoftware ausgehen. Derweil erhebt die nationale Kommunikationsbehörde in Taiwan Zensur- und Überwachungsvorwürfe gegen den chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi. Und die c't erklärt, warum der Messengerdienst Telegram gegen das Ausspionieren persönlicher Kommunikation nicht unbedingt so hilft, wie gemeinhin angenommen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Angesichts des zunehmenden Einsatzes von Überwachungssoftware wie Pegasus der israelischen NSO Group rät die US-Regierung ihren Bürgern, sich so zu verhalten, als ob ihre Smartphones bereits kompromittiert seien. An Regierungen und andere Einrichtungen verkaufte kommerzielle Überwachungsinstrumente ermöglichen Angreifern, mobile und mit dem Internet verbundene Geräte sowohl über WLAN- als auch Mobilfunk-Datenverbindungen mit Malware zu infizieren, warnt die US-Regierung vor kommerziell verfügbarer Spyware.
In Zukunft braucht es vielleicht gar keine Trojaner mehr, um Smartphones mit Spyware zu infizieren. In Taiwan verkaufte 10T-Smartphones des chinesischen Herstellers Xiaomi können sensible politische Begriffe filtern und Links auf zugehörige Websites unterbinden. Ebenso sei das Programm in der Lage, besuchte Websites der Benutzer an Server in China zu übermitteln, erklärte die National Communication Commission (NCC) Taiwans in einer Pressemitteilung und erhebt Zensur- und Überwachungsvorwürfe gegen Xiaomi.
Solange Spione sich nicht am Endgerät eingenistet haben, verspricht Ende-zu-Ende-Verschlüsselung den bestmöglichen Schutz. Im Messengerbereich führen Signal und Whatsapp. Häufig wird Telegram als sicherere Whatsapp-Alternative beworben. Warum man Telegram für persönliche Kommunikation nicht benutzen sollte, erklärt c't-Kollege Jan-Keno Janssen.
Ein Geheimprojekt des US-Konzerns Google sollte Mitarbeiter davon abhalten, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Von Ende 2018 bis Anfang 2020 bekämpfte der Datenkonzern mit der Kampagne "Project Vivian" gewerkschaftliche Organisierungsbemühungen im Unternehmen. Nun gibt es neue Enthüllungen zu Googles Anti-Gewerkschafts-Strategie. Ein Richter ordnet nun die Herausgabe konzerninterner Dokumente an, die damit Teil eines arbeitsrechtlichen Verfahrens werden.
Ein Arbeitsrechtsverfahren nach sich ziehen wird er wohl nicht, der Abgang im Bundesgesundheitsministerium. Aber es ist nicht irgendein Beamter, der die Seiten wechselt. Der ehemalige Leiter der Abteilung "Gematik, Telematikinfrastruktur und eHealth" geht in die freie Wirtschaft. Im Raum steht ein möglicher Interessenkonflikt. Denn der Unterabteilungsleiter im Gesundheitsministerium arbeitet nun als Client Partner bei IBM.
Auch noch wichtig:
- BMW iX tritt mit dem erwartbaren, satten SUV-Luxus an. Der Verbrauch liegt entsprechend hoch, der Komfort jedoch auch. Das Elektroauto BMW iX xDrive50 im Test: Für Schwelger, nicht für Sparer.
- Die Warnung eines Models vor ungewolltem AirTag-Tracking hat eine neue Debatte über mangelnde Schutzfunktionen des iPhone-Zubehörs ausgelöst. Stalking per Apple AirTag: Berichte über Missbrauch reißen nicht ab.
- Über das neue österreichische Telekommunikationsgesetz 2021 informiert die Regulierungsbehörde RTR am Donnerstag ab 9 Uhr unter https://www.rtr.at/TKP/aktuelles/veranstaltungen/veranstaltungen/informationstag_tkg_2021.de.html
- Myanmars Militärdiktatur versucht viel, um Studenten und andere Bürger vom Internet fernzuhalten. Neben Preiserhöhungen und neuen Steuern setzt sie sogar Landminen gegen das Internet ein.
(akn)