Digital- und Elektroindustrie: Aufträge im Juni eingebrochen

Unternehmen der deutschen Elektro- und Digitalindustrie erhalten aktuell wenig Aufträge. Sie schätzen die Aussichten trübe ein.

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Man dreht Hand über einem Tablet, über dem eHealth-Icons sind.

(Bild: U-STUDIOGRAPHY DD59/Shutterstock.com)

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Die Aufträge für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie sind im Juni weiter eingebrochen. Der Wert der Bestellungen liegt 26,3 Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) berichtet. Allerdings habe es im Juni 2023 einige Großaufträge gegeben, die jetzt den Vergleich verzerren, erläuterte ZVEI-Konjunkturexperte Peter Giehl.

Das Minus bei den Inlandsorders betrug 26,7 Prozent, Bestellungen ausländischer Kunden gingen laut ZVEI um 26 Prozent zurück. Aus der Eurozone gingen im Juni 19,8 Prozent weniger neue Aufträge ein als im gleichen Vorjahresmonat. Die Orders aus Drittländern reduzierten sich um 28,7 Prozent.

Auftragseingang der deutschen Elektro- und Digitalindustrie

(Bild: ZVEI)

Die Elektro- und Digitalindustrie setzte im Juni 19 Milliarden Euro um, 12,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz fiel im Juni um 10,7 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz gab um 13,3 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro nach. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Branchenumsatz um 8,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 110,4 Milliarden Euro.

Auch auf die längere Sicht hat die Elektro- und Digitalindustrie mit geringeren Bestellungen zu kämpfen: Das erste Halbjahr liegt 14,3 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum zurück.

Mit 54 Prozent beklagt eine Mehrheit der im Juli befragten Unternehmen einen Auftragsmangel. Die Betriebe haben die Produktion im Halbjahr um 10 Prozent gedrosselt, während der Umsatz um 8,1 Prozent auf 110,4 Milliarden Euro zurückging.

"Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im Juli 2024 wieder eingetrübt", erklärte Giehl. "Dabei verschlechterte sich insbesondere die aktuelle Lage deutlich." Die allgemeinen Geschäftserwartungen seien geringfügig ungünstiger beurteilt als noch im Juni.

Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete im Juni hingegen im Gesamten ein Auftragsplus von 3,9 Prozent. Dieses war vor allem getragen von Auftragszuwächsen in der Autoindustrie, während die Aufträge zur Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückging.

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(anw)