Photokina

Digitale Spiegelreflexkamera: Neue Vollformat-DSLR Nikon D750

Angesiedelt zwischen der D610 und der D810 stellt Nikon mit der D750 eine neue Spiegelreflexkamera mit Kleinbildsensor vor – laut Hersteller ein komplett neu entwickeltes Modell.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps
Inhaltsverzeichnis

Ein neuer Sensor, ein neu konstruierter Kamerabody, ein neigbares Display und integriertes WLAN, das sind im Telegrammstil die wesentlichen Merkmale der neuen Nikon D750. Sowohl technisch als auch preislich reiht sie sich zwischen der D610 und D810 ein. In der Öffentlichkeit zu sehen sein wird die Kamera zum ersten Mal am Nikon-Messestand (Halle 2.2) auf der Photokina in Köln. Hier ein Vergleich der technischen Daten der drei Nikon-Modelle.

Nikon D750 (23 Bilder)

Nikon D750 Front links

Die Nikon D750 ist in einem neu konstruierten Gehäuse untergebracht.
(Bild: Nikon)

Der Body der Nikon D750 ist etwas schlanker als der der D610, bietet aber trotzdem einen ausgeprägteren Griffwulst.

Auf den ersten Blick scheint sich am Body wenig geändert zu haben. Das ist ja auch klar, denn der grundsätzliche Aufbau der aktuellen DSLR-Bodys hat sich kontinuierlich immer weiter entwickelt und über die Jahre bewährt. Gegenüber der D610 ist der Body jedoch um einige Millimeter schlanker und einige Gramm leichter geworden. Trotzdem besitzt die D750 einen ausgeprägteren Griffwulst als diese. Möglich wurde dies durch die Verwendung von kohlefaserverstärktem Kunststoff und einer Magnesiumlegierung in sogenannter Monocoque-Bauweise, die eine hohe Steifigkeit bei gleichzeitig weniger Masse ermöglicht. Mit zahlreichen Dichtungen ist die D750 obendrein wie die D810 gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt.

Als erste Nikon-Vollformat-DSLR bietet die D750 ein Klappdisplay an.

(Bild: Nikon)

Der neue CMOS-Bildsensor im Kleinbildformat (FX) besitzt wie der der D610 eine Auflösung von 24,3 Megapixel und ebenso auch noch einen Tiefpassfilter. Nikon will sich also immer noch nicht ganz von dem Sensorvorsatz trennen. Der neue Sensor soll aber etwas rauschärmer sein als der Vorgänger. Der Empfindlichkeitsbereich reicht von ISO 100 bis ISO 12.800 (erweitert ISO 50 – ISO 51.200). Der 3,2"-Monitor bietet eine Auflösung von 1,2 Millionen Subpixeln (RGBW) und ist über ein Dreiachsengelenk um 90 Grad nach oben und 75 Grad nach unten neigbar – das erste bewegliche Display an einer Nikon-Vollformat-DSLR.

Der Autofokus der Nikon D750 bietet 51 AF-Sensoren, jeweils fünf lassen sich zu einer Gruppe verbinden.

(Bild: Nikon)

Den Autofokus mit 51 Sensoren (15 Kreuzsensoren) hat die D750 samt Steuerung von der D810 übernommen. Auch hier lassen sich jeweils fünf Messfelder zu einer Gruppe zusammenfassen, die die Verfolgung von bewegten Objekten einfacher und sicherer macht. Der Autofokus soll schon ab -3 EV sicher arbeiten. So lassen sich selbst bei Objektivkombinationen mit 2fach-Konverter, die nur eine Lichtstärke von f/8.0 besitzen, noch elf der 51 Sensoren nutzen. Mit Autofokusnachführung nimmt die D750 bis zu 6,5 Bilder pro Sekunde auf. Der Verschlussvorhang ist auf 150.000 Auslösungen ausgelegt. Auch der RGB-Sensor zur Motiverkennung und Belichtungssteuerung mit 91.000 Pixeln ist der gleiche wie in der D810. Wie diese bietet die Neue nun zusätzlich eine lichterbetonte Belichtungsmessung. Die sorgt dafür, dass etwa bei der Bühnenfotografie alle Lichter noch durchzeichnet sind.

Der integrierte Blitz lässt sich auch als Masterblitz zur Ansteuerung mehrerer Slaves nutzen.

(Bild: Nikon)

Videos nimmt die D750 mit Full HD-Auflösung auf (1080/60p). Während der Aufnahme ist es möglich, die Blende motorisch zu variieren. Zudem sorgt die ISO-Automatik (mit einstellbarer Obergrenze) im manuellen Betrieb bei Lichtschwankungen für eine gleichbleibende Helligkeit mit sanften Übergängen. Ein zuschaltbares "Zebramuster" kennzeichnet während der Aufnahme ausgefressene Lichter auf dem Display. Zur Vertonung bietet die D750 neben einem eingebauten Stereomikrofon eine separate Buchse für den Anschluss eines externen Stereomikros. Auch bei Fotoaufnahmen stellt das Display im Live-View-Betrieb die Vorschau auf Wunsch entsprechend der gewählten Blende dar.

Die Nikon D750 bietet Platz für zwei SD-Specherkarten.

(Bild: Nikon)

Über WLAN ist die Kamera per App "Wireless Mobil Utility" vom Smartphone oder Tablet aus fernsteuerbar. Fotos können laut Nikon im voller Auflösung per App hochgeladen werden. Ob das auch mit Raw-Bildern geht, ist noch nicht geklärt. Der Sucher zeigt zirka 100 Prozent des aufgenommen Motivs. Ein kontrastreiches OLED-Display blendet die aktuellen Aufnahmedaten in den Sucher ein.

Die Nikon D750 soll bereits direkt nach der Photokina ab dem 23. September im Handel erhältlich sein. Das Gehäuse kostet 2150 Euro, das Kit mit Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5 G ED VR kostet 2700 Euro, und ein zweites Kit mit Nikkor 24-120 mm 1:4G ED VR sollfür 2800 Euro erhältlich sein. Passend zur D750 bietet Nikon noch für zirka 280 Euro einen passenden Multifunktionsgriff (MB-D16) an. (pen)