Digitaler Beipackzettel kann Emissionen einsparen​

Auf dem Weg zu Apotheken und Krankenhäusern verursacht ein Beipackzettel insgesamt 7 Gramm Kohlenstoffdioxid-Äquivalente. Das haben Forscher herausgefunden.

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Frau liest mit einer Lupe einen Beipackzettel

(Bild: Nicoleta Ionescu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, des IGES-Institutes und der Roten Liste Service GmbH haben untersucht, wie viele THG-Emissionen durch einen digitalen Medikamenten-Beipackzettel eingespart werden kann. Beim Weg von der amtlich genehmigten Datei bis zum Druck und dem Eintüten in die Schachtel bis hin zum Transport in die Apotheken und Krankenhäuser verursacht ein papierbasierter Zettel von 4 Gramm insgesamt 7 Gramm Kohlenstoffdioxid-Äquivalente (CO2e).

Sie könnten eingespart werden, wenn die Medikamenten-Information über eine Datenbank oder einen Scan-Code auf der Verpackung elektronisch abgerufen wird. Für die detaillierte Untersuchung erhielten die Forschenden einen Nachhaltigkeitspreis der Pharmaindustrie.

Der Verzicht auf Papier kann Emissionen sparen. Wie sich das im Fall der Beipackzettel auswirkt, die zu jedem Medikament mitgeliefert werden müssen, wurde am Fraunhofer IML untersucht. An der Untersuchung war die Rote Liste Service und das IGES-Institut beteiligt. Die Forschenden entwickelten den "ePIL Carbon Calculator" als einfachen CO₂-Fußabdruck-Rechner für Packungsbeilagen.

Er ermöglicht es, den Druck und die Verteilung von Beipackzetteln direkt mit dem elektronischen Äquivalent zu vergleichen. "In konkreten Zahlen bedeutet das: Ein durchschnittlicher papierbasierter Beipackzettel mit einem Gewicht von knapp 4 Gramm verursacht 7 Gramm Kohlenstoffdioxid-Äquivalente (CO2e)", so die Meldung des Fraunhofer IML.

Die digitale Bereitstellung der Packungsbeilage könne zudem die Patienteninformation verbessern, so das IGES-Institut. Die Informationen könnten zusammen mit dem elektronischen Medikationsplan in einer Patientenakte gespeichert und einfacher durchsucht werden.

(mack)