Digitalkamera-System im 645-Format von Phase One

Das auf der photokina vorgestellte Phase One P65+ ist laut Hersteller weltweit das erste Digitalkamerasystem, das mit einer Sensorgröße von 53,9 × 40,4 mm die volle Fläche des 645er-Filmformats ausnutzt. 60 Megapixel bietet es obendrein.

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Von
  • Carsten Meyer

Das auf der photokina vorgestellte Phase One P65+ ist laut Hersteller weltweit das erste Digitalkamerasystem, das die volle Fläche des 645er-Filmformats ausnutzt – 53,9 × 40,4 mm ermöglichen die vollständige Abdeckung des Sucherfeldes und eine vollständige Ausnutzung des Bildkreises von Mittelformat-Objektiven, wodurch man keinen Crop-Faktor ("Brennweitenverlängerung") in Anrechnung mehr bringen muss.

Das Sensorformat P65+ bietet 20 Prozent mehr Aufnahmefläche als die 48 × 36 mm großen Sensoren mit 39 oder 50 Megapixel. Die Sensorauflösung beträgt 60,5 Megapixel (8984 × 6732), es ergeben sich damit RGB-Dateien mit einer Größe von 180 MByte bei einer Farbtiefe von 8 Bit, mit den vom Wandler gebotenen 16 Bit sind es gar 360 MByte. Phase One will mit dem P65+-System nicht nur die größte Aufnahmefläche und die höchste Auflösung bei Single-Shot-Kameras, sondern auch noch eine rasche Bildfolge von einem Bild pro Sekunde (erreicht durch 1,3 GByte Pufferspeicher) und einen bislang unerreichten Dynamik-Umfang von 12,5 Blendenstufen bieten (zum Vergleich: Kompaktkameras kommen oft auf nur 7, bessere Kleinbild-DSLRs günstigenfalls auf 10 Blendenstufen). Die Auslieferung der P65+-Digitalrückteile soll demnächst beginnen, wobei man als Besitzer einer Mittelformat-Systemkamera 29.990 Euro ausgeben muss. Das komplette Kamerasystem inklusive Mamiya-Body gibt es ab 31.990 Euro.

Neu bei Phase One ist auch der Raw-Konverter Capture One 4 PRO. Der Anwender kann das Software-Interface vom Menü bis hin zu den Paletten frei nach seinen eigenen Anforderungen und Bedürfnissen anpassen. Die Software bietet Korrektur-Werkzeuge, um Verzeichnung, Schärfeverlust zu den Rändern sowie Vignettierung zu korrigieren. Mit einem neuartigen Tool für Hauttöne kann der Fotograf Hautfarben als Referenz festlegen. Auch bei unterschiedlichsten Lichtquellen ist eine konstante Wiedergabe ohne Einsatz einer Graukarte gewährleistet. (cm)