Disney+: Kanadier dürfen ihr Passwort nur noch im eigenen Haushalt teilen

Disney beginnt damit, gegen Account-Sharing vorzugehen. In Kanada ist es jetzt verboten, ein Passwort zu teilen – durchgesetzt wird das aber noch nicht.

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(Bild: AFM Visuals/Shutterstock.com)

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Disney beginnt damit, Account-Sharing bei seinem Streaming-Dienst Disney+ zu erschweren. In den neuen Nutzungsbedingungen in Kanada ist es nun offiziell verboten, das eigene Passwort mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen. Damit konkretisiert Disney die bislang vagen Regeln aus seinen Nutzungsbedingungen.

Im August kündigte Disney an, blinde Account-Passagiere bei seinem Streaming-Dienst auf lange Sicht aussperren zu wollen. Disney-Chef Bob Iger sagte, das Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern habe für das Unternehmen "echte Priorität". Doch im Gegensatz zum Konkurrenten Netflix, der bereits gegen Account-Sharing vorgeht, muss Disney dafür noch die Voraussetzungen schaffen.

Allen voran muss die rechtliche Grundlage geschaffen werden. Bei Netflix galt schon länger die Regel: Teilen ist nur im Haushalt erlaubt. Doch Disney wurde bislang nicht konkret. In den Nutzungsbedingungen von Disney+ hieß es lediglich, es sei nicht erlaubt, den Streaming-Dienst mit "Dritten" zu teilen. Das hat Disney nun zuerst in Kanada konkretisiert, berichtet die Webseite MobileSyrup. Die neuen Regelungen treten demnach am 1. November in Kraft. In Deutschland wurden die Nutzungsbedingungen noch nicht geändert.

"Sie dürfen Ihr Abonnement nicht außerhalb Ihres Haushalts weitergeben, sofern es von Ihrer Abo-Stufe nicht erlaubt ist", schreibt Disney in einer Mail an kanadische Abonnenten. Es ist das erste Mal, dass Disney dabei den Haushalt als Kriterium nennt. Damit meint Disney eine "Sammlung von Geräten, die zu Ihrem persönlichen Hauptwohnsitz gehören und von den dort wohnenden Personen genutzt werden." Auch damit richtet sich Disney weitgehend nach dem Vorbild von Netflix.

Die konkretisierten Nutzungsbedingungen bedeuten nicht zwangsläufig, dass Disney bereits aktiv gegen das Teilen von Accounts vorgeht – es gilt als wahrscheinlich, dass Disney dafür längere Vorbereitungszeit benötigt. Allerdings legen die neuen Regeln den Grundstein für künftige Maßnahmen gegen blinde Passagiere.

Das Unternehmen hinter dem Streaming-Dienst Netflix hat sein Vorgehen gegen Account-Sharing monatelang vorbereitet, indem es Tests in kleineren Märkten durchgeführt, Support-Dokumente erstellt und Funktionen implementiert hat, die das Umziehen zu eigenen Accounts erleichtern. Zudem hat Netflix die Möglichkeit geschaffen, Zusatzmitglieder gegen Aufpreis hinzuzubuchen. Disney hat also noch einige Aufgaben vor sich. Die Umsetzung soll im kommenden Jahr beginnen, sagte Disney im August.

(dahe)