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Disney: Maskenpflicht mit Photoshop durchgesetzt

Disney hat seine Vergnügungsparks trotz der Pandemie geöffnet. Eigentlich sollen Gäste Masken tragen. Wo das nicht klappte, hat der Konzern nachgeholfen.

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(Bild: Maridav/Shutterstock.com/heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Maske oder keine Maske? Wer zum Anfang der Corona-Pandemie vorhergesagt hätte, dass der billige und simple Schutz zum politischen Minenfeld werden würde, wäre hoffentlich ausgelacht worden. Aber es ist anders gekommen und vor allem in den USA ist der Mund-Nasen-Schutz zum politischen Zankapfel geworden. Wer sie nicht aufsetzt, will damit auch ein Zeichen setzen und bei Widerspruch wird es oft hitzig. Disney hat in der Auseinandersetzung zuletzt etwas Neues probiert und zumindest auf den Fotos zum Mitnehmen für eine einheitliche Einhaltung der Maskenpflicht gesorgt. Damit ist es aber nun schon wieder vorbei.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Wie USA Today berichtet, hatten Besucher des Walt Disney World Resort in Florida bemerkt, dass die Erinnerungsfotos einzelner Attraktionen dahingehend nachbearbeitet worden waren, dass jede Person eine Maske vor Mund und Nase hat. Einige davon waren aber sichtbar nachträglich eingefügt worden, die abgebildeten Personen hatten ihre offenbar heruntergezogen oder ganz abgelegt. Bislang hatte Disney demnach durchgesetzt, dass keine der abgebildeten Personen ein Foto kaufen könnte, wenn auch nur eine oder einer ohne Maske zu erkennen ist. Durch die nachträgliche Bearbeitung sollten die Folgen dieser Vorschrift offenbar abgemildert werden, ohne dass Maskenverweigerer dies als Bestätigung interpretieren könnten. Gleichzeitig habe sich die Wartezeit auf das Foto dadurch aber deutlich verlängert.

Nach den ersten Berichten über die Fotobearbeitung hat Disney inzwischen öffentlich erklärt, dass diese Praxis wieder eingestellt worden sei. Man erwarte aber weiterhin von Gästen, dass sie Gesichtsbedeckungen tragen würden, außer sie essen und trinken – wobei sie das nur dürfen, wenn sie nicht laufen. Unklar ist, ob damit auch wieder allen Personen das Erinnerungsfoto verweigert wird, wenn sich ein Unverbesserlicher oder eine Unverbesserliche ohne Maske zu ihnen gesellt hat. Florida mit seinen rund 21 Millionen Einwohnern kommt aktuell auf 1,1 Millionen bestätigte Fälle von Covid-19 und fast 20.000 Tote – Deutschland mit viermal so vielen Einwohnern zum Vergleich hat 1,3 Millionen Fälle und 22.000 Tote.

(mho)